Die Betreiber der ehemaligen Strandbuden sollen für den Abtransport aufkommen
Teneriffa – Am Strand Las Teresitas gibt es seit dem 10. August wieder eine Strandbar mit Blick auf den Ozean. Die Eröffnung des ersten von sieben Kiosken, dem „La Isla Beach“, direkt am Anfang des goldgelben Stadtstrands von Santa Cruz de Tenerife hat allerdings unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
Seit der Zwangsschließung der Imbissbuden, die jahrzehntelang für das leibliche Wohl der Strandbesucher sorgten, die im Februar 2017 von der Stadtverwaltung angeordnet und durchgeführt wurde, gab es in Las Teresitas Getränke und Snacks nur an zwischen den Parkplätzen aufgestellten Imbisswagen. Grund für die Schließung der alteingesessenen Imbisse war die fehlende Erlaubnis bzw. Betreiberlizenz. Was über Jahrzehnte von der Stadt geduldet worden war, diente als Grundlage für die Zwangsschließung, die trotz großer Proteste der Betreiber nicht abzuwenden war. Die Stadtverwaltung setzte ihre Pläne für die Modernisierung und Verschönerung des Strandes durch, in dessen neues Bild die Imbissbuden nicht mehr passten.
Die neuen Strandkioske, sieben an der Zahl, die öffentlich ausgeschrieben wurden, gingen teils an bekannte Gastrobetriebe der Stadt wie „Explotaciones Isla de Mar“ oder „Strasse Park Tenerife“. Sie erfüllen strenge Auflagen, sowohl was das gastronomische Angebot angeht als auch die Optik und Gestaltung. Die Kioske haben ein einheitliches Design und streng bestimmte Maße. Sie verfügen über eine sonnengeschützte Holzterrasse mit nur wenigen Tischen und Stühlen und bieten außerdem Sonnenliegen und balinesische Betten zur Miete an.
Die Reaktionen der Strandbesucher, die nach der Eröffnung des ersten Kioskes am 10. August das Angebot testeten, fielen ganz unterschiedlich aus. Auf der Karte des „La Isla Beach“ stehen Getränke – von Kaffee über Wasser, Erfrischungsgetränke und Bier bis hin zu Gin Tonic, Mojito und Champagner – und einfache Speisen wie Pommes, Hamburger. Während den einen die stylische Aufmachung des neuen Kiosks durchaus zusagt, bemängeln andere das hohe Preisniveau. Eine Liege gibt es ab 10 Euro Verzehr am Kiosk; eines der vier balinesischen Betten ab 80 Euro Mindestverzehr. Geöffnet ist die trendige Strandbar von 10.00 bis 22.00 Uhr.
Mehrere Strandbesucher aus Santa Cruz, die den Stadtstrand als „ihren“ ansehen, bedauerten, dass das neue Angebot offenbar stark auf Touristen ausgerichtet sei. Sie befürchten, dass nach den Stränden im Süden nun auch Las Teresitas zum Schickimicki-Strand für Urlauber werden soll.
Von den Betreibern der ehemaligen Imbissbuden entlang der Grenze des Parkplatzes zum Strand haben bei der öffentlichen Ausschreibung nur zwei einen der neuen „Chiringuitos“ erstanden. Die Ausschreibungsbedingungen lagen wegen der verlangten hohen Bietungsgarantien für die meisten von ihnen außerhalb ihrer Möglichkeiten. Das Versprechen, die jahrelange Erfahrung der ehemaligen Betreiber bei der öffentlichen Ausschreibung zu berücksichtigen, wurde von der Stadtverwaltung nicht eingehalten.
Die acht alten Strandimbiss-Buden, die noch immer auf dem Parkplatz von Las Teresitas stehen, sollen demnächst abgebaut und abtransportiert werden, kündigte die Stadtverwaltung an. Für die Kosten müssen die Betreiber aufkommen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]