Vorwärts in die Vergangenheit


© Moisés Pérez

Bau des Hafens von Garachico soll noch diesen Sommer beginnen

Garachico war einst der wichtigste Hafen Teneriffas. Auf der Route der spanischen Silberflotte war er ein wichtiger Anlaufpunkt auf dem Hin- sowie auf dem Rückweg von Amerika. 1706 setzte der Vulkanausbruch der florierenden Wirtschaft in diesem Inselgebiet ein jähes Ende. Der Lavastrom ergoss sich über Garachico und begrub den Hafen unter sich.

Unternehmer und Politiker des Landkreises Isla Baja, der die Gemeinden Garachico, El Tanque, Los Silos und Buenavista umfasst, bemühen sich seit Jahrzehnten um den Bau eines neuen Hafens in Garachico, der den Tourismus und die Wirtschaft allgemein ankurbeln soll. Nachdem die Pläne schon vor Jahren angekündigt wurden, soll nun endlich Baubeginn sein.

Eigentlich ist die Neuigkeit dieselbe wie im vergangenen Jahr, folglich also keine. Schon im Juni  2007 war angekündigt worden, dass mit dem Bau des Hafens bei Garachico „noch in diesem Sommer begonnen wird“. Nach über zwanzig Jahren sollte die Zeit des Wartens beendet sein und die Aussicht auf den ersehnten Wirtschaftsaufschwung in diesem Inselgebiet in greifbare Nähe rücken. Doch auch dieses Mal wurde der Beginn der Bauarbeiten verschoben.

Nun ist ein Jahr vergangen, und bei einem Treffen des Gemeindeverbands Daute Isla Baja (Garachico, Los Silos, Buenavista und El Tanque) wurden die Bürgermeister durch den Vizeleiter des kanarischen Ministeriums für Infrastrukturen, Álvaro Dávila, davon in Kenntnis gesetzt, dass die Bauarbeiten definitiv Ende dieses Sommers beginnen werden.

Die Nachricht wurde zwar allgemein mit Freude und Erleichterung aufgenommen, doch ein gewisses Misstrauen konnten sich die Bürgermeister nicht verkneifen. So verkündete Garachicos Stadtvater Ra­món Miranda wenige Tage später vorsichtshalber: „Wir werden keine weiteren Verzögerungen dulden.“

Die Stadt mit dem einst wichtigsten Handelshafen der Insel will vorwärts in die Vergangenheit und verspricht sich von dem neuen Hafen die Aktivierung der Wirtschaft im gesamten Nordwesten der Insel. Obwohl in Puerto de la Cruz ein ähnliches Hafenprojekt immer weitere Fortschritte macht, ist Garachicos Stadtrat davon überzeugt, dass die ersehnte Fährverbindung zur Insel La Palma zustande kommen und so für mehr Tourismus sorgen wird.

Álvaro Dávila nannte zwar keine konkreten Termine, kündigte aber immerhin an, dass im Juli der Zuschlag für den Bauauftrag erteilt werden soll und im Oktober die Bauarbeiten beginnen werden.

Marina und Fischereihafen

Der Sport- und Fischereihafen von Garachico wird in die Bucht Las Aguas gebaut. Nach Auskunft des Cabildos wird der Bau 39 Millionen Euro kosten. Eine 600 m lange Mole und eine zusätzliche, aus der entgegengesetzten Richtung parallel verlaufende 130 m lange Mole sollen das Hafenbecken vor der besonders während der Wintermonate sehr stürmischen See schützen.

Das Hafenbecken wird in zwei Bereiche, den Fischerhafen und den Yachthafen, unterteilt sein. Für Yachten zwischen 8 und 15 Metern Länge werden bis zu 161 Anleger zur Verfügung stehen. Der Bereich des Fischerhafens wird mit 40 Anlegeplätzen für kleine Fischerboote und 29 für größere Fischfangschiffe sowie einer 70 Meter langen Anlegemole zum Be- und Entladen ausgestattet. Es soll auch Anlegemöglichkeiten für RoRo-Fähren und kleinere Kreuzfahrtschiffe geben.

Das Hafengelände umfasst mehr als 32.000 qm.

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