Die globale Entwicklung wirkt sich auf die kanarische Konjunktur aus
Kanarische Inseln – Der Unternehmerverband CEOE hat die neuesten Prognosen über die wirtschaftliche Entwicklung der Kanarischen Inseln vorgestellt und ist zu dem Schluss gekommen, dass sich die Konjunktur verlangsamen wird. Demnach soll die Wirtschaft in diesem Jahr nur um 2,4% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) wachsen, 0,5% weniger als im Vorjahr.
Für einen Rückgang des guten Wirtschaftswachstums ist das Zusammenspiel mehrerer Faktoren verantwortlich, wie aus der von Corporación 5 erstellten und von Cajamar finanzierten Studie hervorgeht.
Bislang haben der Tourismus und der Handel das Wirtschaftswachstum angetrieben. Doch die Zahlen beginnen zu stagnieren, wenn nicht sogar zurückzugehen. Kein Wunder, wurde doch gerade beim Tourismus in den vergangenen Jahren ein Rekord nach dem anderen aufgestellt. Zudem ist der sogenannte Rückenwind, der den Kanarischen Inseln Urlauber anderer Feriengebiete wie der Türkei oder Ägypten zugeführt hat, abgeebbt. Die vor einigen Jahren in politischen Krisen feststeckenden und als unsicher geltenden Länder ziehen wieder vermehrt Urlauber an, die nun nicht mehr auf die Kanaren ausweichen. Entsprechend ist die Zahl der ausländischen Kanaren-Urlauber im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6% bzw. 200.000 Personen zurückgegangen. Auf der anderen Seite wird die nach den schweren Krisenzeiten wieder gestiegene Nachfrage, und somit auch der Handel, nach Aussagen der CEOE wieder geringer. Das hat sich bereits im Juli gezeigt, als das Wachstum um 1,2% zurückging.
Das Bauwesen ist weit davon entfernt, den Einbruch der anderen beiden Wirtschaftssektoren auszugleichen. Nach Beschluss des neuen „Gesetzes über Verträge des öffentlichen Sektors“ ist die Vergabe von Bauaufträgen seitens der Regierungen, der Cabildos und der Gemeinden um 90% zurückgegangen, wie die CEOE ermittelte. Auch die Zahl der erteilten Baugenehmigungen befindet sich weiterhin auf historischem Tiefpunkt.
Abgesehen von den bis Mitte 2019 niedrig bleibenden Zinsen gibt es fast nur schlechte Nachrichten, die sich ebenfalls negativ auf die kanarische Konjunktur auswirken werden, wenn auch in geringerem Maße. So wird die Europäische Zentralbank ab dem kommenden Jahr keine Staatsschulden mehr aufkaufen, womit die Staaten den Gürtel enger schnallen müssen. Der Erdölpreis wird bestenfalls gleichbleiben, wenn nicht sogar steigen. Und auch das Geschehen auf der Weltbühne, wie der Zwist zwischen den USA und China, oder die Lage in Argentinien, verheißen nichts Gutes für die Wirtschaft. Hinzu kommen die innenpolitischen Probleme im Land.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]