Ein kleiner galicischer Ort hält den Atem an
À Coruña – Die 8.851 Einwohner des kleinen Ortes Padrón in der Provinz À Coruña, Nordspanien, hoffen auf ein Wunder.
Sollten die Wissenschaftler beweisen können, dass der Leichnam des Apostels Jakobus im Jahr 40 n. Chr. am Ufer des Flüsschens Sar ankam, wäre Padrón ein Ziel des Jakobswegs. Die kulturellen und vor allem die wirtschaftlichen Konsequenzen für den kleinen Ort wären unvorstellbar.
Die Legende besagt, dass der Jünger Anastasius mit einem Begleiter die sterblichen Überreste von Jakobus von Haffa (Palästina) bis Padrón gebracht hätte. Sie legten mit dem Schiff an einem Felsvorsprung am Fluss Sar an. Als sie den Leichnam auf den Felsvorsprung ablegten, schmolz der Felsen, als wäre er aus Wachs und nahm die Form des Körpers des Apostels Jakobus an.
Seine sterblichen Überreste wurden nach Santiago de Compostela gebracht.
Im XV. Jahrhundert wurde die Flussschleife, an welcher der Leichnam angeblich an Land gebracht wurde, Pilgerort von Gläubigen aus ganz Europa.
Die Bürger von Padrón legten damals den Pfosten, an dem das Boot festgemacht haben soll, unter den Altar ihrer Pfarrkirche. Vom Mittelalter bis zur modernen Ära pilgerten unzählige Menschen in die Kirche, jeder nahm einen kleinen Splitter des Pfostens zur Erinnerung mit.
Auf Anordnung des Papstes wurde dieser später im Fluss versenkt. Eine Steintreppe vom Ufer in das Gewässer hinein war die einzige Möglichkeit, um die Reliquie zu betrachten. Im Laufe der Zeit verschwanden Poller und Treppe unter Sedimenten und Geröll. Mitte des vergangenen Jahrhunderts ließ das Rathaus die gesamte Zone mit Erde auffüllen, ein Parkplatz wurde an dieser Stelle angelegt.
Nun überzeugte die kulturelle Vereinigung „Villa Petroni“ die Stadträte davon, sich auf die Suche nach dem, was in so vielen Schriften beschrieben wird, zu machen.
Nachdem diese Stiftung vergeblich versucht hatte, die notwendigen Geldmittel von der galicischen Regierung zu erhalten, brachte sie selbst das Geld zusammen, insgesamt 12.000 Euro.
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