Schnellfähre prallte auf ein Arbeitsschiff


Die Schnellfähre „Alborán“ schaffte es trotz Schlagseite mit eigener Kraft zurück in den Hafen von Las Palmas. Foto: EFE

Zwei Personen wurden verletzt

Gran Canaria – Am 8. November um 16.24 Uhr prallte die Katamaranfähre „Alborán“ der Reederei Naviera Armas acht Kilometer vor der Küste Gran Canarias auf das Arbeitsschiff „Trames Uno“. Der Kapitän der „Alborán“ erklärte später, das kleine Schiff sei halb untergegangen gewesen und deswegen vom Radar der Fähre nicht erfasst und von ihm und seiner Mannschaft nicht bemerkt worden. Diese Version wies der Kapitän der „Trames Uno“ weit von sich. Bei dem Unfall wurden zwei der drei Besatzungsmitglieder des kleinen Schiffes verletzt.

Die Katamaranfähre „Alborán“ mit 129 Passagieren und 21 Besatzungsmitgliedern an Bord hatte etwa 45 Minuten zuvor den Hafen von Las Palmas in Richtung Santa Cruz de Tenerife verlassen. Die „Trames Uno“, ein Arbeitsschiff, das beispielsweise bei der Bergung der im Hafen von Gran Tarajal (Fuerteventura) untergegangenen Schleppkähne eingesetzt wurde, befand sich ebenfalls, mit einem Container voller Tauchmaterial an Bord, auf dem Weg nach Teneriffa. Im Interview mit der Lokalzeitung La Provincia erklärte der Kapitän der „Trames Uno“ später, die Fähre habe direkt auf sein Schiff zugehalten. Als er und die anderen beiden Besatzungsmitglieder die unmittelbar bevorstehende Kollision erkannten, blieb ihnen gerade noch eine Minute, um ins Wasser zu springen. Der Kapitän der „Alborán“ wiederum sagte später aus, er habe das kleine Schiff nicht gesehen.

Im Moment des Aufpralls, bei dem die „Trames Uno“ schwer beschädigt wurde, soll Passagieren zufolge ein Ruck durch die Fähre gegangen sein. Die Mannschaft und die Fahrgäste beobachteten Menschen im Wasser; der Kapitän setzte den Notruf ab, und die Küstenwache entsandte einen Rettungshubschrauber und zwei Schiffe der Seenotrettung zur Unglücksstelle, fünf Seemeilen bzw. acht Kilometer vor Bañaderos (Arucas). Die Einsatzkräfte des Rettungshubschraubers bargen die drei Besatzungsmitglieder der „Trames Uno“. Zwei waren leicht verletzt, ein Dritter unverletzt.

Erste Meldungen berichteten von 15 Schiffbrüchigen. Später stellte sich heraus, dass von der Fähre diverse Rettungswesten in das Wasser geworfen wurden, woraufhin die Vermutung entstand, es gäbe eine höhere Zahl an Verunglückten.

Drei leere Räume von einem der beiden Rümpfe der Katamaran-Schnellfähre, auf der es bei dem Aufprall keine Verletzten gegeben hatte, füllten sich mit Wasser. Der Kapitän ordnete an, die Maschinen wieder in Gang zu setzen. Die Rückfahrt in den Hafen von Las Palmas schaffte die „Alborán“ aus eigener Kraft, wobei sie jedoch zunehmend Schlagseite bekam.

Naviera Armas hat mitgeteilt, die „Alborán“ werde auf unbefristete Zeit ausfallen und in der Astican-Werft repariert. Die Route zwischen Las Palmas und Santa Cruz de Tenerife wird währenddessen von anderen Armas-Fähren abgedeckt.

Drei Tage später wurde das schwer beschädigte, halb versunkene Wrack der „Trames Uno“ in den Hafen geschleppt.

Sowohl unabhängige, von Naviera Armas beauftragte Gutachter, die Experten der beteiligten Versicherungs­gesell­-schaften als auch die Ständige Kommission für die Untersuchung von Unfällen und Störungen im Seeverkehr, haben die Ermittlungen aufgenommen. Anhand des aufgezeichneten Funkverkehrs und der Black Boxen der Schiffe sollen der tatsächliche Hergang und die Ursache für die Kollision geklärt werden.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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