Die Kanarenregierung verhindert die Veräußerung von 358 Wohnungen an Cerberus und kauft sie selbst für 24,9 Mio. Euro
Teneriffa – Happy End für 358 Familien: Der Mehrzahl der Mieter zweier Wohngebäude im Stadtteil Añaza der Inselhauptstadt Santa Cruz war wegen des geplanten Verkaufs ihrer Wohnungen durch die Santander Bank an den Hedgefonds Cerberus die Kündigung ins Haus geflattert. Doch nun hat die Kanarenregierung Kaufverhandlungen erfolgreich abgeschlossen, und sie können in ihren Wohnungen bleiben.
Nachdem der Bürgermeister von Santa Cruz, José Manuel Bermúdez, und Inselpräsident Carlos Alonso im Oktober gegen die Kündigungen und den Verkauf der beiden auf öffentlichem Grund erbauten Wohntürme protestiert, und mit dem Abzug der Guthaben des Cabildos und der Stadt von zusammen fast 30 Millionen Euro von den Konten bei der SantanderBank gedroht hatten, schaltete sich auch Kanarenpräsident Fernando Clavijo ein und begann, die Möglichkeit eines Erwerbs der Gebäude durch die Kanarenregierung zu untersuchen.
Nach intensiven Verhandlungen gelangte man schließlich zu einer Einigung, die am 9. Januar bekannt gegeben wurde: Das öffentliche Wohnungsunternehmen Visocan wird die beiden Immobilien für 24,9 Millionen Euro übernehmen, zu einem Preis, der deutlich unter dem gutachterlich festgestellten Wert von 28,5 Millionen liegt.
Fernando Clavijo, Carlos Alonso, José Manuel Bermúdez und die Ministerin für Arbeit, Soziales und Wohnungsbau, Cristina Valido, trafen sich eine Woche darauf mit Vertretern der Mieter im Amtssitz des Präsidenten, um ihnen das Ergebnis mitzuteilen und der Unsicherheit ein Ende zu setzen, in der die Bewohner der Häuser gelebt haben, seit sie im Oktober die Massenkündigungen erhielten (das Wochenblatt berichtete).
Die beiden Sozialwohnungsbauten sind so aus einem Paket „toxischer Aktiva“ herausgelöst worden, welche die Santander Bank an Cerberus verkauft hat und zu dem über 35.000 Wohnungen in ganz Spanien gehören. Wie Ministerin Cristina Valido erklärte, betrifft diese Transaktion jedoch keine weiteren Wohnungen auf den Kanarischen Inseln.
Sie bezeichnete die erreichte Übereinkunft als „außergewöhnlich“, da es sich um den einzigen Fall in ganz Spanien handele, in dem es gelungen sei, eine so große Anzahl von Sozialwohnungen davor zu bewahren, in die Hände eines Hedgefonds zu fallen.
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