Der Bauernmarkt von Tacoronte soll seine Selbstständigkeit verlieren
Der Bauernmarkt von Tacoronte ist für Einheimische wie Residenten eine liebgewordene Quelle für frisches und günstiges Obst und Gemüse aus der Region. Auch der Tourismus hat den traditionsreichen Markt schon lange als attraktives Ausflugsziel endeckt.
Dieser Markt wurde von den Bauern der Gegend selbst ins Leben gerufen und besteht seit 31 Jahren. Er war der erste Bauernmarkt dieser Art, der auf Teneriffa gegründet wurde, der zweite im gesamten Archipel, und wird seit jeher von den Landwirten selbst verwaltet.
Dies soll nun anders werden, wenn es nach dem neuen Bürgermeister Álvaro Dávila geht. Er möchte die Organisation des Marktes in die Hände der Stadtverwaltung überführen. Mit der Begründung, der Markt stehe auf öffentlichem Grund, und es gebe Unregelmäßigkeiten bei der Erfüllung von Auflagen und der Vergabe der Stände.
Diesen Vorstoß beantworten die Tacoronter Bauern mit entschlossenem Widerstand. Sie führen ins Feld, dass ihr Bauernmarkt schon mehrere Auszeichnungen für Qualität erhalten habe und dass man ohne Weiteres über mögliche bürokratische Defizite sprechen und sie vom bestehenden Verein aus lösen könne. Die Vergabe der Standplätze sei aus gutem Grunde nicht fest, weil je nach Saison und Ernteertrag nicht jeder Bauer an jedem Wochenende etwas anzubieten habe. Jedes Mitglied des Vereins habe jederzeit das Recht, seine Waren auf dem Markt zu verkaufen. Auf einen weiteren Kritikpunkt, es würden nicht nur Produkte aus Tacoronte verkauft, entgegnen sie, es handle sich dabei lediglich um Käse von Fuerteventura und Ananas von El Hierro, beides Produkte, die in Tacoronte nicht mehr produziert würden – nicht zuletzt dank einer verfehlten Landwirtschaftspolitik.
Die Übernahme der Verwaltung des Bauernmarktes durch die Gemeinde wurde in einer Gemeinderatssitzung einfach beschlossen, ohne in einen echten Dialog mit dem Trägerverein des Mercadillo einzutreten.
Die Bauern befürchten, dass der beliebte Markt dadurch viel von seinem Charakter einbüßen würde und dass die regionale Landwirtschaft, die es eigentlich zu fördern gilt, einmal mehr geschwächt wird.
Sie verweisen darauf, dass das Stadtmarktgebäude in der Innenstadt von Tacoronte, das Gewerbestände aller Art unter seinem Dach vereinigen soll und unter Gemeindeverwaltung steht, nie richtig in Gang gekommen und angenommen worden sei. Sie fürchten, dass der Bauernmarkt durch das Herausdrängen der Bauern aus der Organisation dasselbe Schicksal erleiden könnte. Wenn Verhandlungen und Gerichte nicht helfen, wollen sie den Bauernmarkt in eine andere Gemeinde verlegen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]