Innovation in der Landwirtschaft


© CabTF

Cabildo zeichnet vier Jungunternehmer für ihre Ideen und Projekte aus

Es gab Zeiten, in denen konzentrierte sich die kanarische Wirtschaft nur auf den Tourismus. Die jungen Menschen wandten sich von der Landwirtschaft ab, und es fand eine wahre Abwanderung vom Land in die Touristenzentren statt.

Zurück blieben in den ländlichen Gegenden die Alten, die sich noch um das Land kümmerten. Viele Grundstücke und Äcker lagen brach, verwilderten.

In den letzten Jahren hat sich jedoch ein Wandel vollzogen. Die Arbeitsplätze im Tourismus waren erschöpft, die Lage auf dem Arbeitsmarkt generell schlecht und die Jobaussichten miserabel.

Im Zuge der Krise sind viele Canarios aufs Land zurückgekehrt oder haben zumindest damit begonnen, die familieneigenen Äcker wieder zu bewirtschaften – auch wenn es nur für den Eigenverbrauch ist. Doch es gibt auch unter den jungen Leuten diejenigen, die ein ganz anderes Potenzial in der Landwirtschaft entdeckt haben.

Das Cabildo von Teneriffa hat dieser Tage vier junge Menschen ausgezeichnet, die mit ihren Projekten die ländlichen Gegenden der Insel und die Land- und Viehwirtschaft fördern. Einen dieser „Premios Agrojoven 2013“ erhielt Alexander López, ein Jungunternehmer, der in Teno Alto (Buenavista) eine Möglichkeit gefunden hat, die traditionelle Viehwirtschaft mit dem Tourismus zu verbinden. Alexander gehört eine der wenigen großen Ziegenherden in diesem Inselteil, und er widmet sich der traditionellen Herstellung von Ziegenkäse. Seine Finca liegt auf der „Traditionsroute“ des auf Erlebnistourismus in der Natur spezialisierten Anbieters „El Cardón“. „El Cardón“ bietet, abhängig von der Nachfrage, auch Touren mit englisch- und deutschsprechenden Führern an. Besonders beliebt bei den deutschsprachigen Urlaubern sind die Touren durch die Masca-Schlucht und durch das Gebiet von Teno Alto. Die „Ruta de las Tradiciones“ nach Teno wird all denjenigen empfohlen, die mehr über das ländliche Leben und seine Traditionen in diesem Inselgebiet erfahren möchten. In dieser Tour ist auch die Besichtigung der Finca von Alexander López enthalten.

Das Tourenangebot von „El Cardón“ und auch alle kulinarischen Wanderungen finden Sie im Internet unter www.elcardon.com. Reservierungen können online erfolgen. Telefonische Auskunft über 922 12 79 38.

Eine weitere Unternehmensidee im Bereich Landwirtschaft, die dem Cabildo einen Preis wert ist, ist die von Jungunternehmerin Iballa González, die auf ihrer nur 5.000 Quadratmeter großen Finca in Cercado Bello bei La Laguna ökologischen Garten- und Landbau betreibt. Auf 1.000 Quadratmetern hält sie Legehennen in ökologischer Haltung.

Guillermo Jerez hat sich ebenfalls durch eine ausgefallene Idee eine Auszeichnung des Cabildos verdient. Er will die typischen kanarischen Kartoffeln in Salzkruste – papas arrugadas – luftdicht in biologisch abbaubarem Material eingeschweißt, vermarkten. Seine Idee, bereits vorgekochte Kartoffeln – wahlweise mit oder ohne Schale – so in die Kühlregale der Supermärkte zu bringen, ist angesichts des immer größeren Volumens an Fertiggerichten vermutlich keine schlechte Idee. Für die Umsetzung ist Guillermo Jerez um Abkommen mit Kartoffelbauern aus Tacoronte und Tegueste bemüht.

Die vierte Preisträgerin ist María del Carmen Sosa, die auf einer Finca bei Arico einen Bauernhof auf ökologische Weise bewirtschaften will. Die verschiedenen Produkte aus ökologischem Anbau und Zucht – tierische Produkte und Fischzucht – sowie ökologisch zertifizierte Backwaren, Marmeladen, Milchprodukte etc. plant María del Carmen Sosa direkt über eine Verkaufsstelle auf ihrer Finca und via Internet über Facebook und Twitter zu vermarkten.

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