Puerto de la Cruz’ neuer Hafen offiziell vorgestellt


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Ende 2015 sollen die Bauarbeiten beginnen

„Heute ist ein großer Tag für Puerto de la Cruz“ erklärte Teneriffas Cabildo-Präsident Carlos Alonso am 20. Juni bedeutungsvoll anlässlich der öffentlichen Vorstellung des endgültigen Projektes für den neuen Sport- und Fischerhafen der Stadt. Der Bau eines neuen, erheblich größeren Hafens in Puerto de la Cruz ist ein ehrgeiziges Projekt, das die Gemeinde seit vielen Jahren verfolgt und von dem man sich den endgültigen Aufschwung für Puerto de la Cruz, das Orotavatal und die Gesamtheit der Gemeinden im Norden Teneriffas verspricht.

Im Zuge des Hafenbaus soll in den kommenden Jahren auch endlich der sogenannte Parque Marítimo fertig werden, der das Landgebiet am und um den Hafen umfasst.

Die Tatsache, dass auch der kanarische Regierungspräsident Paulino Rivero am 20. Juni nach Puerto de la Cruz kam, um gemeinsam mit Cabildo-Chef Alonso und dem Bürgermeister von Puerto de la Cruz das definitive Projekt vorzustellen, ist ein klares Zeichen für die Bedeutung, die alle beteiligten Institutionen diesem Vorhaben beimessen.

Carlos Alonso ergriff als erster das Wort und bezeichnete das Projekt des neuen Sport- und Fischerhafens als ein komplexes Vorhaben, das in einer schwierigen Zeit entstanden ist, durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten jedoch vorangetrieben werden konnte. „Wir haben die Lösung gesucht, um die technische Durchführbarkeit ebenso zu gewährleisten wie die juristische und finanzielle. Mit dem Ergebnis, dass ein Projekt Wirklichkeit geworden ist, das definierte Fristen und einen Finanzierungsplan hat“, sagte Alonso. Er ließ des Weiteren keinen Zweifel daran, dass der neue Hafen von Puerto für die Inselverwaltung ein vordringliches Projekt ist, und verglich die Anstrengungen des Cabildos, um den Bau dieser Infrastruktur voranzutreiben, mit den Bemühungen vor Jahren um den Bau der Straßenbahn in Santa Cruz und La Laguna. Auch dieses Projekt habe Hindernisse überwinden müssen, sei jedoch mit Erfolg umgesetzt worden und heute eine wirtschaftlich funktionierende Einrichtung. „Auch im Zuge der Planung des Hafens für Puerto hatten wir Hürden zu überwinden, und es werden sicherlich in Zukunft noch weitere auftauchen, doch der Sporthafen und der Parque Marítimo werden vorwärtskommen, denn das ist unser Bestreben.“

Carlos Alonso bedankte sich bei den Verantwortlichen in der kanarischen Regierung und im Rathaus für die gute Zusammenarbeit.

Regierungspräsident Paulino Rivero bezeichnete den neuen Hafen als ein erforderliches und angemessenes Projekt für Puerto de la Cruz, das parallel zur Renovierung von Hotels und dem Ausbau des Straßennetzes mit dem Schnellstraßenring die Wirtschaft in diesem Inselteil verbessern wird. „Unsere Jugend hat mit diesem Projekt eine Zukunftsperspektive“, erklärte er.

Das Cabildo wird sich nun mit der Ausarbeitung der Baupläne und den notwendigen Genehmigungsverfahren befassen, um Mitte bis Ende 2015 mit den Bauarbeiten beginnen zu können. In einer ersten Bauphase werden die Mole und das Hafenbecken gebaut, das Platz für 200 Anleger (später auf 460 erweiterbar) für Sportboote und Jachten mit einer Länge von bis zu 35 Metern und 20 Anleger für Fischerboote bieten wird. Außerdem werden nun doch mehrere Anlegemöglichkeiten für Fähren geschaffen, was im vorigen Projekt nicht vorgesehen war. Damit wird eine Forderung der Bürger und Unternehmer der Stadt erfüllt, die immer wieder darauf gepocht hatten, dass diese Möglichkeit vorgesehen wird. Eine Fährverbindung von Puerto de la Cruz zur Insel La Palma schwebt vielen Verfechtern dieser Infrastruktur vor.

Die Bauarbeiten für den Hafenbereich an Land sollen 2018 beginnen und nur zwei Jahre dauern, denn die Verantwortlichen bei Inselregierung, Cabildo und Gemeinde kündigen die Fertigstellung des neuen Hafens bis 2020 an.

Zwar hatten die Inselverwaltung und die Hafenbehörde von Teneriffa vor zwei Jahren noch bei der Vorstellung des Vorgängerprojektes darauf beharrt, dass es nicht darum ginge, in Puerto de la Cruz einen „Hafen der Superlative“ zu bauen, sondern vielmehr um die Umsetzung eines „vernünftigen“ und in der Größe angemessenen Projektes.  „Ein Anleger für Kreuzfahrtschiffe ist für dieses Projekt nicht relevant“ sagte damals der Leiter des regionalen Hafenressorts, Juan José Martínez. Doch schließlich wurde dem Druck doch nachgegeben, und das neue Projekt sieht Anlegemöglichkeiten für Fähren an der Außenmole vor.

Wichtig erscheint im Zusammenhang mit dem Hafen auch die Schaffung von Parkplätzen, die durch das Verschwinden des heutigen großen Parkplatzes an der Mole dringend notwendig sein werden. Geplant sind 1.604 Pkw-Parkplätze, zum Teil unterirdisch. Der übrige Teil des landseitigen Hafengebietes wird im Stil eines kanarischen Fischerdorfes gestaltet sein, in dem es Geschäfte gibt und wo Spaziergänger am Meer und Hafen entlang auf einer Promenade flanieren können.

In Zahlen

92 Millionen Euro wird der Bau des Hafens und des Parque Marítimo verschlingen.

60 Millionen Euro wird allein der Bau des Hafenbeckens, der Mole und der Anleger für Fischerboote, Jachten und Fähren kosten. Dieser Betrag wird von den Institutionen Kanarische Regierung und Cabildo finanziert.

32 Millionen Euro werden die Unternehmen Entelo und Teleférico del Teide gemeinsam in den Ausbau des Hafengebiets auf der Landseite investieren.

460 Anlegeplätze werden für Sportboote geschaffen, davon 200 in der ersten Bauphase. Für die Fischereiflotte werden 20 Anlegeplätze zur Verfügung stehen. Außerdem werden in der ersten Bauphase an der Außenmole zwei Anleger für Fähren geschaffen.

1604 Parkplätze, davon 869 unterirdisch, werden das Parkplatzproblem in der Stadt lösen.

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