Die spektakuläre neue Beleuchtung der Badeanlage verfügt nicht über das obligatorische technische Gutachten des IAC
Kaum ist sie mit Pauken und Trompeten eingeweiht, sorgt die spektakuläre neue Beleuchtung der berühmten Meeresschwimmbadanlage Costa Martiánez in Puerto de la Cruz schon für negative Schlagzeilen. Wie die Tageszeitung „El Día“ berichtete, muss die Stadt Puerto in Kürze mit einer Anzeige wegen Missachtung des Himmelsgesetzes rechnen.
Dieses etwas merkwürdig anmutende jedoch durchaus sinnvolle Gesetz wurde von der spanischen Regierung 1988 verabschiedet, um die Himmelsbeobachtungen der Observatorien und Forschungsinstitute auf den Kanaren zu unterstützen. Durch eine Einschränkung der Beleuchtungsintensität von öffentlichen Straßenlaternen soll die Verschmutzung des Nachthimmels durch künstliches Licht so weit es geht verhindert werden. Im Rahmen dieses Gesetzes wird auch die Beleuchtung von Bauwerken und Monumenten sowie Gartenanlagen durch Scheinwerferlicht geregelt. Daher bedarf jedes neue Beleuchtungsprojekt auf den Kanaren eines technischen Gutachtens des Astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC), durch das nachgewiesen wird, dass das Projekt die gesetzlich erlaubte Beleuchtungsintesität nicht überschreitet.
Der Leiter des IAC-Büros, das über die Einhaltung des Himmelsgesetzes wacht, Javier Díaz Castro, bedauert, dass die Missachtung dieses Gesetzes keine Seltenheit ist. Rund 20% aller Beleuchtungsprojekten fehlt das vorgeschriebene IAC-Gutachten. Dies ist auch der Fall bei der neuen Beleuchtung der Martiánez-Bäder. Hinzu komme, so Díaz Castro, dass die Beleuchtung laut Himmelsgesetz ab 24.00 Uhr abgeschaltet werden muss, was nicht geschieht, und dass die Scheinwerfer von oben nach unten und nicht umgekehrt ausgerichtet sein müssen.
Während sich Puertos Bürgermeister Marcos Brito bislang nicht zu diesen Anschuldigungen geäußert hat, war die Rüge des IAC für die Opposition im Rathaus ein gefundenes Fressen. Die Sozialisten beeilten sich festzustellen, dass während ihrer Legislaturperiode alles dafür getan wurde, das Himmelsgesetz einzuhalten, was der Gemeinde im Jahr 2002 sogar einen Preis einbrachte. PP-Sprecherin Eva Navarro bemerkte spöttisch, dass sie diese Nachricht keineswegs überrasche, da die Regierungsfraktion sich öfters außerhalb des gesetzlichen Rahmens bewege und anscheinend glaube, Gesetze übertreten zu können, wann es ihr passt.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]