Am Weltumwelttag öffnete die Wildtierpflegestation ihre Pforten für Besucher
Die Wildtierpflegestation La Tahonilla des Cabildos von Teneriffa (Centro de Recuperación de Fauna Silvestre, CRFS) hat zeitgleich mit dem weltweit begangenen Tag der Umwelt eine Woche der offenen Tür veranstaltet.
Der Zuspruch war enorm. 1.500 Besucher kamen der Einladung nach. Groß und Klein nutzten die Gelegenheit zur Begegnung mit den gefiederten und geschuppten Patienten, Bussarden, Uhus, Falken, Meeresschildkröten, Raben und vielen anderen Spezies. Es gab verschiedene Mitmach-Aktivitäten, die mit der Rettung, Pflege und Rückführung in die Natur zu tun hatten. Auch die angebotenen Workshops und Vorträge zu den Themen Umwelt und einheimische Wildtierarten stießen bei den Besuchern auf großes Interesse.
Kinder lassen Raubvögel fliegen
An den letzten beiden Tagen gab es für die Kinder etwas ganz Besonderes. Sie durften über 20 Greifvögeln, die sich von ihren Verletzungen oder Krankheiten erholt hatten, die Freiheit schenken.
Die Wildtierpflegestation kümmert sich um verletzte und kranke Wildtiere, die von Bürgern, Polizisten, Zivilschutz, Tauchern, Sportbootfahrern und Fischern gefunden werden. Ziel ist es, die Tiere gesund zu pflegen und sie sobald wie möglich wieder in die Natur zurückzubringen.
Darüber hinaus nimmt La Tahonilla noch weitere Aufgaben wahr. Dazu gehören die Überwachung wieder freigelassener Tiere, die zu seltenen Arten gehören, die Durchführung von Studien über Teneriffas Wildtiere sowie die Mitwirkung bei Naturschutzmaßnahmen, wissenschaftlichen Forschungsprogrammen und Kampagnen zur Umwelterziehung.
Jedes Jahr werden um die 1.000 Tiere in La Tahonilla eingeliefert. Dazu kommen im Rahmen eines Spezialprogramms noch einmal 1.500 Exemplare Gelbschnabel-Sturmtaucher (hier als Pardelas bekannt).
Tödliches Plastik
11% der Tiere sind Reptilien, vorwiegend Schildkröten, von denen die vom Aussterben bedrohte Unechte Karettschildkröte Caretta Caretta (Tortuga boba) die häufigste Art darstellt. Erfreulicherweise können 83% der Schildkröten wieder ins Meer zurückgebracht werden. Der Rest hat entweder nicht überlebt oder ist durch seine Verletzungen zu sehr beeinträchtigt, um in der Natur zurechtzukommen.
Die meisten Schildkröten werden wegen eingeschnürter Extremitäten behandelt. Dies wird durch treibende Netze, Plastiktüten und Säcke sowie die Plastikringe, die Getränkedosen zusammenhalten, verursacht.
In den letzten 15 Jahren hat die Pflegestation insgesamt 28.154 Tiere 250 verschiedener Arten behandelt. Davon konnten 21.180 wieder freigelassen werden.
Die größte Gruppe sind die Sturmtaucher, insgesamt 16.825 wurden eingeliefert, davon konnten fast alle wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückkehren. Insgesamt 1.130 Schildkröten wurden versorgt, von ihnen konnten 799 wieder ins Meer gebracht werden.
Bei den Greifvögeln sieht die Bilanz nicht so gut aus. Von den 4.154, die ins Zentrum kamen, erholten sich nur 1.640 wieder.
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