Jetzt beginnt die Blütezeit der Tajinaste
Die Tajinaste wird nicht umsonst auch „Orgullo de Tenerife“ genannt. Die bis zu drei Meter hohen Blütenpyramiden sind von solch atemberaubender Schönheit und Farbenpracht, dass sie zu Recht als „Stolz Teneriffas“ bezeichnet werden können. Im Teide-Nationalpark hat nun die Blütezeit begonnen, und auf über 2.000 Metern sind die Tajinasten herrliche Fotomotive in der erd- und sandfarbenen Vulkanlandschaft.
Die rote Tajinaste (Echium wildpretii), auf Deutsch auch als Teide-Natternkopf bekannt, ist nach dem Schweizer Botaniker Hermann Wildpret (1834-1908) benannt, der die Pflanze entdeckte und als Erster beschrieb. Ihm ist auch die große Pflanzenvielfalt des Botanischen Gartens in Puerto de la Cruz zu verdanken, in dem er ab 1860 Obergärtner wurde.
Der Teide-Natternkopf, ein Endemit der Insel Teneriffa, ist eine erstaunlich widerstandsfähige Pflanze, die im Winter wie im Sommer extremen Temperaturen problemlos standhält. Auf über 2.000 Metern schwanken die Temperaturen auch auf Teneriffa enorm und die Tajinasten trotzen im Winter den Minusgraden und im Sommer der trockenen Hitze.
Ab Ende Mai und im Juni stehen die Tajinasten im Teide-Nationalpark in voller Blüte. Unzählige Exemplare dieser besonderen Pflanze, die zu einem Symbol der Insel Teneriffa geworden ist, sind dann am Rande der schwarzen Lavafelder zu bewundern. Ein Ausflug in diese einzigartige Naturlandschaft ist zu dieser Jahreszeit ein besonderer Augenschmaus.
„Almauftrieb“ der Bienen
Wie beim Almauftrieb in den Alpen werden ab Mai die Bienenstöcke in den Teide-Nationalpark gebracht. Zwischen Mai und Oktober stellen zugelassene Imker ihre Bienenstöcke in den Cañadas auf. Zum Überwintern werden sie in tiefer gelegene Gebiete mit milderem Klima gebracht.
Der Parque Nacional del Teide ist einer der am strengsten be- und überwachten Nationalparks Spaniens. Jegliche landwirtschaftliche Nutzung ist hier verboten – mit einer Ausnahme: der Imkerei. Schließlich braucht auch die endemische Flora des Schutzgebietes die Bestäubung durch Bienen, deshalb sind die Imker mit ihren Bienenstöcken willkommen. Allerdings – wie könnte es anders sein – ist auch diese Aktivität im Nationalpark streng reguliert. So ist die Zahl der Bienenstöcke begrenzt und kann nur in Jahren besonders üppiger Blüte erhöht werden.
Auf über 2.200 Höhenmetern im Einzugsgebiet des Nationalparks unterhalten über 100 Berufsimker über 2.500 Bienenstöcke. Der zarte und cremige Blütenhonig, der hier entsteht, ist in der Gastronomie beliebt und hoch geschätzt. Der weltweit einzigartige Honig ist für die Eigenschaft bekannt, Gerichte zu verfeinern, ohne das Aroma zu sehr zu verändern.
Die Bienen am Teide bedienen sich allerdings nicht nur an den Tajinasteblüten, sondern auch an den Blüten des weißen Teideginsters (Spartocytisus supranubius). Ebenso wie die Blütenpyramiden der Tajinaste blüht der Teideginster im Frühling bzw. Frühsommer.
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