Neu im Skulpturenpark Los Cardones
Mit dem Lichtfänger setzt der Bildhauer Gernot Huber seine Reihe kinetischer Skulpturen im bekannten Skulpturenpark in San Isidro auf Teneriffa fort. Damit hat er schon in der Lüneburger Heide einen ganzen Park ausgestattet, in dem sich alle Objekte bewegen. Selbst die Bilder verwandeln sich dort durch Schwarzlicht zu fließenden Geschichten.
Im hellen Licht des kanarischen Südens lag es nahe, Licht durch Spiegel einzufangen, es bei leichter Brise flattern zu lassen oder bei stärkerem Wind in drehbewegte Blitze zu verwandeln. Das über vier Meter hohe Objekt überragt nun die endemischen Tabaibas und Kakteen, denen der Park seine Eigenart verdankt. Der auf Hochglanz polierte Spiegel sticht nun wie eine Zypresse in die Bläue des Himmels. Das Material fand Huber bei den Zulieferern von Spiegeln für Strafanstalten in Deutschland, die dort kein Glas verwenden dürfen. Um auch die Rückseite auf Hochglanz zu polieren, bedurfte es eines langwierigen Prozesses, da hierfür kein Markt besteht. Schließlich landete das Material auf der Insel, wurde aerodynamisch gefaltet und verleiht nun dem Park einen weiteren bewegten Hingucker. Für die Bewegung sorgt eine Autoachse, von der der Künstler hofft, dass sie auch dem hier oft vorherrschenden Starkwind gewachsen ist. Doch was auf der Straße Schlaglöcher aushalten muss, wird es schon schaffen.
Der fast 80.000 Quadratmeter große Park, der über die Calle Gernot Huber oberhalb von San Isidro zu erreichen ist, umschließt an die hundert Skulpturen aus Stein, Stahl, Glas und Holz unter Einbezug lebender Pflanzen. Geschaffen wurden die Werke von jungen Begabungen rund um den Globus, die von Parkgründer Gernot Huber und seiner Frau Ina über die Stiftung Fundación Canaria Gernot Huber die Möglichkeit erhalten, hier ihre Ideen zu verwirklichen. So entstand eine interessante Mischung aus Werken, die zu einem zwei Kilometer langen Spaziergang durch die faszinierende Welt der Bildhauerkunst einlädt.
Von dem vom Eigner entworfenen Haus aus Tuffstein im Mittelpunkt des Parks aus genießt man einen faszinierenden Blick über die Weite des Atlantiks bis zur Spitze des Pico del Teide. Durch die laufende Erweiterung mit Ideen junger Stipendiaten ist der Park einer ständigen Verwandlung unterworfen. Es lohnt sich, daran Teil zu haben.
Der Park kann im Winterhalbjahr an jedem zweiten Sonntag im Monat ohne Anmeldung zwischen 14.00 und 17.00 Uhr besucht werden, das nächste Mal also am 13. Dezember 2015.
Die Stiftung erbittet von erwachsenen Besuchern eine Spende von 10 Euro für den künstlerischen Nachwuchs.
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