Las Palmas de Gran Canaria will diesem Beispiel nicht folgen
Zamora – Ab dem kommenden Jahr müssen Hundehalter in Zamora eine Steuer von neun Euro jährlich für ihr Tier zahlen. Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordwesten Spaniens reiht sich damit unter den bisher wenigen spanischen Städten ein, welche eine Hundesteuer erheben.
Das Ayuntamiento belebt so eine Abgabe wieder, die es in gleicher Höhe in Zamora bis zum Jahr 1992 schon einmal gab. Dies geschehe nicht, so versichert die Stadtverwaltung, um Hundebesitzer zu bestrafen, die vergessen, die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge von den Straßen zu beseitigen. Die Mehrkosten von schätzungsweise 250.000 Euro, die bei der Straßenreinigung wegen des Hundekots anfallen, seien weit höher, als die 50.000 bis 90.000 Euro, die man erwarte, mit dieser Steuer einzunehmen. Man wolle dieses Geld vielmehr in die Einrichtung und Instandhaltung weiterer Hundeparks investieren, sowie in die telematische Erfassung der Tiere, Zonen zum Gassi gehen und Beutelspender für das Aufsammeln. All dies bedeute Ausgaben von rund 70.000 Euro jährlich für die Stadtkasse. Weiterhin sei geplant, ein Tierheim für Hunde zu errichten, das eine weitere Investition in Höhe von einer viertel Million Euro erfordert.
Die Tierschutzpartei Pacma hat sich gegen die Hundesteuer ausgesprochen: „Es ist ungerecht,“ erklärte eine Sprecherin, „diejenigen zu belasten, die in selbstloser Weise einen Hund aufnehmen und mit ihm leben. Es stimmt, dass es sehr viele Tiere sind, doch es ist die Aufgabe der öffentlichen Verwaltungen, die Züchter zu kontrollieren und Sterilisationen und Adoptionen zu fördern.“
In einigen anderen europäischen Ländern ist die Hundesteuer viel weiter verbreitet und teurer als in Spanien. In Holland erheben über 200 Gemeindeverwaltungen Hundesteuer, und sie fällt auch deutlich höher aus. In Den Haag beispielsweise müssen Hundehalter 120 Euro pro Jahr und Hund zahlen. In Deutschland erheben fast alle Gemeinden Hundesteuer in unterschiedlicher Höhe. Besonders hoch ist die Belastung der Hundehalter in Berlin, wo 120 Euro für den ersten und 180 Euro für jeden weiteren Hund zu zahlen sind.
Doch in Spanien wollen nicht alle Städte und Gemeinden dem Vorbild Zamoras folgen. Das Ayuntamiento von Las Palmas beispielsweise hat schon signalisiert, dass die Hundehalter in der Hauptstadt Gran Canarias auch weiterhin keine Abgaben zahlen sollen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]