Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren
Die internationale Konferenz über Tourismus und Umwelt, die Mitte Oktober 1989 in Puerto de la Cruz stattfand, hatte offensichtlich den kanarischen Politikern die Augen darüber geöffnet, welche Gefahren der ständig steigende Tourismus und die enorme Bautätigkeit für die Inseln, die Natur und das empfindliche Ökosystem der kanarischen Umwelt mit sich bringt. Es wurde nicht nur ein Berater für Umweltfragen von der kanarischen Regierung berufen, sondern auch der Beschluss, eine internationale Informationsagentur für Tourismus und Umwelt mit Sitz auf den Kanaren einzurichten, wurde von allen hiesigen Institutionen unterstützt.
Das offizielle Schlusswort, das der damalige kanarische Präsident Lorenzo Olarte an die Konferenzteilnehmer gerichtet hatte, und in dem er davon sprach, dass auf den Kanarischen Inseln ein Warnlicht in Sachen Umweltschutz angegangen sei, hat offenbar keine nachhaltige Wirkung erzielt. Denn in den 1990er-Jahren nahm der Bauboom richtig Fahrt auf, insbesondere was die Inseln Teneriffa und Gran Canaria betrifft.
In unserer Ausgabe vom 20. Oktober 1989 erschien ein Bericht des Biologen Antonio Machado, der eine kritische Studie über die fortschreitende Umweltzerstörung auf den Kanaren veröffentlichte und darin die Meinung vertreten hatte, das Umweltbewusstsein des Tourismussektors sei von Egoismus geprägt.
Die Nachricht: Besorgnis über die fortschreitende Umweltzerstörung auf den Kanarischen Inseln
Überaus deutlich wurde auf der Konferenz die Besorgnis der kanarischen Behörden über die fortschreitende Umweltzerstörung auf den Inseln. Angefangen bei dem kanarischen Minister für Territorialpolitik, der den Tourismus global für die existierenden Umweltschäden verantwortlich machte, bis zum kanarischen Regierungspräsidenten Lorenzo Olarte, der im Schlusswort bemerkte, auf den Kanaren sei ein Warnlicht in Sachen Umweltschutz angegangen und den dringenden Appell an die kleinen Inseln richtete, aus den Bausünden der Inseln Teneriffa und Gran Canaria zu lernen, war der Tenor der kanarischen Politiker gleich: Verhüten, was noch zu verhüten ist, sanieren, was sanierbar ist – und schützen, was noch intakt ist. Derzeit ist der Berater der kanarischen Regierung für Umweltfragen, Antonio Machado, mit der Ausarbeitung eines neuen Umweltschutzgesetzes befasst. Er zieht für sich aus der Konferenz persönliche Konsequenzen: „Rigoroses Vorgehen ist wichtig. Wenn die Vorschriften streng eingehalten werden, braucht man keinen Kreuzzug der Guten gegen die Bösen zu starten. Der Tourismus an sich ist weder gut noch böse. Nur die Folgen des Tourismus können gut oder böse für die Umwelt sein“.
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