Vulkanausbruchrisiko auf Teneriffa derzeit sehr gering
„Alles im grünen Bereich“, so beurteilte ITER-Umweltdirektor Nemesio Pérez anlässlich der Hundert-Jahr-Feierlichkeiten zum Ausbruch des Chinyero das heute gegebene Risiko eines Vulkanausbruchs. „Alle unsere Indikatoren weisen normale Werte auf.“ Das Risiko eines Vulkanausbruchs auf Teneriffa sei derzeit „sehr gering“.
Nemesio Pérez weiß, wovon er spricht. Als Vulkanologe genießt er internationalen Ruf, und der Aufbau des vulkanologischen Überwachungsnetzes auf Teneriffa ist unter seiner Leitung erfolgt. Seit Jahren setzt er sich für die Schaffung eines spezifischen vulkanologischen Instituts auf der Insel ein, bislang jedoch recht erfolglos. So nutzte er die Gelegenheit, vor dem in Santiago del Teide versammelten breiten öffentlichen und politischen Forum erneut auf die Wichtigkeit einer derartigen Einrichtung hinzuweisen, die „dringend und unaufschiebbar“ sei. Hier fand er im Cabildo-Präsidenten Ricardo Melchior einen Mitstreiter, der Perez’ Forderungen voll und ganz zustimmte. Derzeit wird die vulkanologische Überwachung vom ITER koordiniert.
Professor Carmen Romero von der Universität La Laguna wies ihrerseits darauf hin, dass der Ausbruch des Chinyero eher klein gewesen sei. Die Lavaströme seien nach 4 Kilometern zum Stillstand gekommen, ohne nennenswerte Schäden in den Ortschaften zu verursachen. Die Vulkanasche allerdings sei bis in das 52 Kilometer entfernte Punta del Hidalgo getragen worden.
Feierliche Gedenkstunde
Am Chinyero trafen zum 100. Jahrestag des Vulkanausbruchs zahlreiche Inselpolitiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammen. Hier wurde am Fuße des Vulkans eine Gedenkplakette enthüllt. Symbolisch wurden Tauben losgelassen, weil vor hundert Jahren Brieftauben eine wichtige Rolle in der Kommunikation mit dem Rest der Insel gespielt haben. Hierzu bemerkte Enrique Pérez Alegría als Vertreter des Kulturverbands Arguayo in seiner Rede, dass der Vulkanausbruch durchaus auch sein Gutes gehabt habe, „denn dadurch wurden Straßenbau und Telefonverbindungen im Süden der Insel vorangetrieben.“
Später weihte Ricardo Melchior das Besucherzentrum „Casa del Patio“ ein, in dem ein Museum über den Ausbruch eingerichtet wurde. Dem Zentrum angeschlossen ist ein Landhotel, das in Kürze eröffnet werden soll.
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