Schneefallgrenze sank durch Kaltfront auf 1.000 Meter – in manchen Küstenorten hagelte es
Genau eine Woche vor Frühlingsanfang überraschte eine Kaltfront mit starken Niederschlägen, die in den Höhenlagen in Schnee übergingen, die Inseln. Der Temperaturabfall machte sich schon in der Nacht vom 13. auf den 14. März bei teils kräftigen Regenschauern bemerkbar, und auch tagsüber regnete es fast unaufhörlich. In den Dörfern der Höhenlagen Teneriffas wie Santiago del Teide, Vilaflor, La Esperanza, Aguamansa und Benijos in La Orotava rieben sich die Bewohner an diesem Morgen ungläubig die Augen, als sie aus dem Fester auf eine weiße Landschaft blickten.
Die Schneefallgrenze war an manchen Orten auf 1.000 Meter gefallen, und selbst die Ältesten im Dorf hatten so etwas noch nie erlebt. Die Straßen waren vereist und eine etwa fünf Zentimeter hohe Schneeschicht bedeckte alles. Aufgrund des Glatteises wurden die Bewohner aufgefordert, ihre Autos stehenzulassen und ihre Häuser und Wohnungen möglichst nicht zu verlassen. In den Schulen von Benijos und Aguamansa fiel der Unterricht aus, und die Zufahrtsstraßen zum Teide-Nationalpark wurden gesperrt. Auch in Icod de los Vinos, Los Relajos und Vilaflor mussten Schulen geschlossen bleiben.
Die Dorfbewohner ließen sich von den fast bis zur Nullgrenze gefallenen Temperaturen jedoch nicht abschrecken und stürzten sich förmlich in den Schnee. Übermütig lieferten sie sich Schneeballschlachten und stapften immer wieder durch die mittlerweile in Matsch übergehende weiße Pracht.
Glatteis und Hagel beeinträchtigten in den frühen Morgenstunden den Verkehr auch auf der Nordautobahn, wo es besonders auf der Höhe des Nordflughafens zu Behinderungen kam. In Los Rodeos fiel das Thermometer auf unter sieben Grad und es gab Vereisungen auf den Straßen und auch am Flughafen. Bei 28 Flügen kam es daraufhin zu Verspätungen.
In Vilaflor wunderte sich Bürgermeister Manuel Fumero über die weiße Schneeschicht, die den Ort bedeckte, und gab zu, dass er einen solchen Kälteeinbruch noch nie erlebt habe. Auch die Plaza von La Esperanza erwachte am 14. März schneebedeckt.
Aber nicht nur im Norden der Insel regnete es an diesem 14. März unaufhörlich. Auch in Küstenorten wie Alcalá im Süden erwachten die Bürger mit Regen, Gewitter und sogar Hagel. „Man hat mir gesagt, dass es wohl seit vierzig Jahren hier in Alcalá keinen Hagel mehr gegeben hatte“, bemerkte ein Anwohner. Auch hier wurden Temperaturen im einstelligen Bereich gemessen, und in den Urlaubermetropolen Los Cristianos und Las Américas lag die Tagestemperatur bei kühlen 15 Grad.
Schnee fiel auf sämtlichen Bergketten der Inseln Teneriffa, La Palma und Gran Canaria. Auch auf La Palma musste die Zufahrtsstraße zum Roque de los Muchachos über Los Brecitos wegen Glatteis und Schnee zeitweise gesperrt werden. An der Küste von La Palma hagelte es sogar in Gebieten wie Tazacorte in Meeressnähe. Auch auf Teneriffa fielen Hagelkörner in Küstennähe, wie beispielsweise bei Tacoronte und La Victoria.
Schwarzer Montag auf der Nordautobahn
Auf der Nordautobahn TF-5 kam es am 14. März zu mehreren folgenschweren Unfällen. Auf der Höhe von El Sauzal kollidierten drei Fahrzeuge. Der 67-jährige Fahrer eines Mercedes konnte von der Feuerwehr nur noch tot aus dem Wrack geborgen werden. Bei Los Realejos wurden zwei Verkehrsteilnehmer bei einem weiteren Unfall leicht verletzt. Und auf der Höhe von San Juan de la Rambla wurden eine 30-jährige Frau und ein 30-jähriger Mann bei einem schweren Zusammenstoß schwer verletzt. Beide Fahrer mussten von der Feuerwehr aus ihren Wagen befreit werden.
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