Für Urlauber aus Großbritannien müssten eigentlich jetzt dieselben Regeln gelten wie für alle Nicht-EU-Bürger
Teneriffa – Wenige Wochen nach Vollzug des Brexit kam auf den Kanarischen Inseln erneut das Thema zur Sprache, britische Urlauber künftig von der kanarischen Mehrwertsteuer IGIC zu befreien. Wortführer ist dieses Mal die Handelskammer von Teneriffa, die sich bereits mit der kanarischen Regierung diesbezüglich in Verbin-dung gesetzt hat.
Wie der Vorsitzende der Handelskammer, Santiago Sesé, erklärte, müsse ein flexibles System geschaffen werden, durch das es möglich wird, britischen Urlaubern die auf ihre Einkäufe gezahlte IGIC-Steuer zurückzuerstatten.
Sesé wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass 38% der kanarischen Touristen bis dato aus Großbritannien stammen und die Inseln nun nach dem Brexit eine Möglichkeit finden sollten, diesen Markt besonders entschieden zu umwerben. Ein Mechanismus wie die Rückerstattung der Mehrwertsteuer eigne sich dafür ganz besonders, und schließlich müssten für Großbritannien nach dem Austritt dieselben Bedingungen gelten wie für alle anderen Nicht-EU-Länder, die schon jetzt nicht IGIC-pflichtig sind. Er habe sich in diesem Sinne bereits mehrmals mit Vertretern der kanarischen Regierung zusammengesetzt, und derzeit werden verschiedene Möglichkeiten geprüft, um das Verfahren möglichst flexibel und unkompliziert zu gestalten.
Lola Pérez, die Generaldirektorin der Handelskammer, meinte ihrerseits, die Befreiung britischer Touristen von der kanarischen Mehrwertsteuer wäre ein Faktor, „der uns von anderen potenziellen Reisezielen unterscheidet“. Man verspreche sich dadurch eine Ankurbelung des britischen Marktes, der bereits im Vorfeld des Brexit spürbar ins Stocken geraten war, sowie eine erhöhte Kaufbereitschaft bei Urlaubern aus dem Land.