Bisher wurden acht Personen positiv getestet, allen geht es Behördenangaben zufolge den Umständen entsprechend gut
Kanarische Inseln – Das Coronavirus Covid-19 hat auch die Kanarischen Inseln erreicht. Zunächst auf La Gomera und vier Wochen später auch auf Teneriffa, wurde je ein Fall festgestellt und daraufhin die Personen aus dem Umfeld der Infizierten isoliert, medizinisch überwacht und gegebenenfalls getestet. Bisher gibt es insgesamt acht Infizierte, von denen einer bereits als geheilt entlassen worden ist. Den anderen geht es den Umständen entsprechend gut.
Der erste Fall von Covid-19 trat am 31. Januar auf La Gomera auf. Ein deutscher Tourist wurde positiv getestet und er sowie einige enge Kontaktpersonen isoliert. Am 29. Februar konnte er als geheilt entlassen werden. Die anderen hatten sich nicht infiziert.
Sieben weitere Fälle gibt es bisher auf Teneriffa. Ein Gast des Hotels H10 Costa Adeje Palace, ein 69-jähriger Arzt aus der Lombardei in Norditalien, wurde am 24. Februar positiv auf das Virus getestet und in das Universitätskrankenhaus Hospital Universitario Nuestra Señora de La Candelaria in Santa Cruz überwiesen. Daraufhin wurde das gesamte Hotel mit rund Tausend Gästen und Angestellten abgeriegelt und unter Quarantäne gestellt. Eine Maßnahme, die von einem Richter überprüft und zwei Tage darauf als rechtens bestätigt wurde.
Der italienische Urlauber befand sich mit seiner Frau seit einer Woche in dem Hotel und begab sich in ärztliche Behandlung, als bei ihm grippeähnliche Symptome auftraten. Er wurde im Candelaria-Krankenhaus isoliert, nachdem ein erster Test Hinweise auf eine Infektion mit dem Coronavirus ergab, ebenso seine Frau und einige Personen, die engeren Kontakt mit ihm gehabt hatten. Bei fünf weiteren von ihnen wurde das Virus in den folgenden Tagen festgestellt sowie zuletzt bei einem der Gäste, die im Hotel isoliert sind und nicht zur Gruppe der italienischen Urlauber zählt. Sie alle befinden sich jedoch, nach Angaben der Behörden, in gutem Zustand.
Heimreise
Nach wenigen Tagen durften diejenigen Angestellten, die auf der Insel leben, in ihre Wohnungen zurückkehren, um dort die notwendige Isolation weiterzuführen. Für die Urlaubsgäste hat das Gesundheitsministerium ein Protokoll für das Verlassen des Hotels festgelegt, das sich nach ihrer Situation und Aufenthaltsdauer richtet. Dabei werden drei Gruppen unterschieden.
Zur ersten Gruppe gehören diejenigen, die Symptome zeigen und positiv auf Covid-19 getestet wurden. Dazu gehören die sechs im Hospital untergebrachten Patienten. Sie werden in Spanien behandelt und kehren in ihr Heimatland zurück, wenn sie entlassen sind. Zu dieser Gruppe zählen weitere enge Kontaktpersonen, die in ihren Hotelzimmern isoliert sind.
Die zweite Gruppe besteht aus rund 130 Gästen, die erst nach dem 24. Februar angereist sind. Es wird davon ausgegangen, dass sie keinem Ansteckungsrisiko ausgesetzt wurden. Sie dürfen ohne weitere Maßnahmen das Hotel verlassen und die Heimreise antreten.
Zur dritten Gruppe gehören diejenigen Hotelgäste, die vor dem 24. Februar in das Hotel gekommen sind. Sie werden medizinisch überwacht und zeigen keine Symptome. Sie können das Hotel unter drei Bedingungen verlassen, um in ihre Heimatländer zurückzufliegen: Sie müssen weiterhin symptomfrei sein, ein Test auf das Virus muss 24 Stunden zuvor negativ ausfallen, und das Herkunftsland muss die Fortsetzung der medizinischen Überwachung garantieren.
Die kanarischen Behörden haben diesbezüglich mit den Botschaften der verschiedenen Herkunftsländer Kontakt aufgenommen, um eine zügige Heimreise der betroffenen Hotelgäste zu ermöglichen.
Hotline für die Bürger
Das kanarische Gesundheitsministerium hat im Verlauf des Monats Februar über 120 Verdachtsfälle auf das Coronavirus testen lassen, sowohl in dem Hotel auf Teneriffa als auch auf den anderen Inseln.
Außerdem wurde ein kostenloses Informationstelefon (900 112 061) eingerichtet, besetzt mit Sanitätspersonal unter der Koordination des Kanarischen Rettungsdienstes SUC, an das sich die Bürger mit Nachfragen zu Präventionsmaßnahmen, Ansteckungswegen und Fehlinformationen richten können. Bis Ende Februar gingen dort 1.385 Anrufe ein.
Symptome beachten
Personen, die Symptome aufweisen, die zum Krankheitsbild des Coronavirus Covid-19 passen (Husten, Halsschmerzen, Fieber, Atemnot) und die sich außerdem in den letzten vierzehn Tagen in einem der Risikogebiete aufgehalten haben oder Kontakt mit Personen aus diesen Gebieten hatten – und nur solche, um den Dienst nicht zu überlasten – sind gehalten, sich mit der Notrufnummer 112 in Verbindung zu setzen.
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