Kanarische Inseln – In den Tagen seit Ausbruch der Corona-Krise hört man wenig über die Migranten aus Afrika, die in meist offenen, kaum hochseetauglichen Booten die Überfahrt zu den Inseln unternehmen. Tatsächlich ist der Zustrom abgeflaut, es kommen jedoch weiterhin Pateras an.
Gestern, am Mittwoch, dem 25. März, hat das Schiff „Salvamar Menkalinan“ der spanischen Seenotrettung fünfzehn Kilometer südlich von Gran Canaria eine Patera mit 37 Menschen an Bord abgefangen. Die zwei Frauen und 35 Männer stammen aus der Westsahara und wurden in den Hafen von Arguineguín gebracht, wo sie vom Roten Kreuz und dem kanarischen Rettungsdienst SUC versorgt wurden. Das Boot war von einem Fischdampfer entdeckt worden, dessen Besatzung die Seenotrettung verständigte.
Am gleichen Tag sichtete ein Frachter in 220 Kilometern Entfernung zu den Kanaren ein Flüchtlingsboot mit 34 Insassen (3 Kinder, 11 Frauen und 20 Männer). Sie wurden von der „Guardamar Talía“ gerettet und am 26. März kurz nach Mitternacht auf Fuerteventura an Land gebracht.
Nach Informationen der Hilfsorganisation „Caminando Fronteras“ handelt es sich wahrscheinlich um ein Boot, das am vergangenen Montag von Ad-Dakhla in der Westsahara aus aufgebrochen war. Familienmitglieder der Insassen hatten die Organisation angerufen, um darüber zu informieren, dass sich das Boot auf dem Meer befinde. Es handelt sich dabei um das vierte Boot mit afrikanischen Migranten, das die Kanarischen Inseln erreicht, seit am 14. März in Spanien der Alarmzustand erklärt wurde. Am 20. März wurde ebenfalls südlich von Gran Canaria ein Boot mit 45 Männern aus Nouadhibou in Mauretanien abgefangen und am 21. März eines mit 21 Männern aus Ad-Dakhla.
Mit diesen vier Flüchtlingsbooten ist die Zahl der Migranten, die seit Anfang des Jahres die Kanaren erreicht haben, auf 1.262 in 47 Booten gestiegen.