Die spanische Regierung wird sich mit Deutschland und Frankreich über die Rettung der großen Fluggesellschaften verständigen
Madrid – Iberia verliert, wie zurzeit alle großen Airlines, wegen der drastischen Flugverkehrsbeschränkungen täglich zweistellige Millionenbeträge. Die EU-Kommission bereitet zwar angesichts der Pandemie eine deutliche Flexibilisierung der wegen der negativen Auswirkungen auf den freien Wettbewerb äußerst eng gefassten Bestimmungen über öffentliche Hilfen vor, doch den Fluggesellschaften läuft die Zeit davon, sie benötigen dringend Liquidität.
Frankreich, Norwegen und die Niederlande sind bereits vorgeprescht und helfen ihren ehemaligen nationalen Fluggesellschaften. Die spanische Regierung prüft ebenfalls, ob Iberia vorab und zeitlich begrenzt finanziell geholfen werden kann.
Die Unterstützung käme in Form günstiger Kredite, für welche die Staatliche Kreditanstalt ICO bürgen würde. Die Regierung beobachtet die Situation im Transportwesen sehr genau und geht davon aus, dass Fluggesellschaften, die bei Wiederaufnahme der Aktivität unter 50% Auslastung fallen, ins Defizit rutschen werden. Die staatlich verbürgten Kredite könnten später durch direkte staatliche Hilfen ersetzt werden, sofern der neu festzulegende rechtliche Rahmen der EU dies zulässt.
Transportminister José Luis Ábalos erklärte im Parlament, das Spanien in dieser Frage einer gemeinsamen Linie mit Deutschland, Frankreich und Italien folgen möchte. Deshalb ist Ábalos mit seinen Amtskollegen aus diesen drei Ländern in einer Videokonferenz zusammengetroffen, um einen gemeinsamen Vorschlag zur Rettung der Fluggesellschaften zu vereinbaren und in Brüssel einzubringen.
Die spanische Ministerin für Industrie, Handel und Tourismus, Reyes Maroto, hat sich in dieser Sache ebenfalls zu Wort gemeldet und äußerte öffentlich, der Luftverkehr nehme eine Schlüsselstellung für den Tourismus ein und müsse spezifische Unterstützung bekommen, um seinen Erhalt zu sichern.