87,8% der Spanier glauben, dass die Parteien die Regierung unterstützen und die Kritik für später aufheben sollten
Madrid – Fast die Hälfte der Spanier vertrauen wenig oder überhaupt nicht in die Arbeit von Pedro Sánchez im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Sie sind jedoch der Meinung, dass Oppositionsführer Pablo Casado (PP) es nicht besser machen würde. Das geht aus dem neuesten Meinungsbarometer des Zentrums für soziale Forschungen (CIS) hervor.
87,8% der befragten Personen sind der Ansicht, dass die Führer der Oppositionsparteien die Pflicht haben, der Regierung zu helfen und sie nach Kräften zu unterstützen. Diskrepanzen und Kritik sollten in einem späteren Moment geäußert werden. Nur 10% glauben, dass jetzt der richtige Moment für Kritik sei, um den Umgang mit dem sanitären Notstand angesichts der Corona-Krise anzuprangern. 91,4% der befragten Personen erwarten, dass am Ende der Krise jegliche Anstrengung unternommen wird, und umfangreiche Verträge gegen die Krise auf dem Wirtschafts- und Arbeitssektor geschlossen werden. Die von Pedro Sánchez angestrebte Neuauflage des sogenannten Moncloa-Paktes – eines Sozialpakts zur Reformierung und Sanierung der Wirtschaft zwischen den Sozialpartners aus dem Jahr 1977 – hat allerdings nur geringe Chancen. Für die nächsten Tage und Wochen strebt der Präsident weitere Gespräche mit PP-Chef Casado und mit Inés Arrimadas, der Chefin der Bürgerpartei Ciudadanos, an.
Die Art und Weise, wie die Regierung bislang in der Corona-Krise handelt, erweckt bei 47,8% der Befragten keinerlei Vertrauen. 46,5% dagegen sind mit der Regierungsarbeit zufrieden. 46,6% haben erklärt, wenn Pablo Casado an der Regierung wäre, würde es auch nicht besser laufen. 18,5% glauben, der würde es wesentlich besser machen und 22,9% befürchten, dass es mit ihm wesentlich schlechter ginge.
Wenig Vertrauen in Sánchez und Casado
Regierungschef Pedro Sánchez erweckt in 60% der befragten Personen wenig oder kein Vertrauen. Eine noch schlechtere Meinung haben die Spanier von PP-Chef Pablo Casado, 77% misstrauen ihm.
54,5% der Umfrageteilnehmer wünschten sich mehr Information über die Krankheit und 39,1% wären damit einverstanden, dass die Maßnahmen noch verschärft würden, damit die Menschen nicht auf die Straße gehen. 58,3% verstehen die Ausgangssperre und sind damit einverstanden. Präsident Sánchez hat inzwischen mitgeteilt, dass diese noch für mehrere Wochen verlängert werden könne, allerdings mit gewissen Erleichterungen, die in diesen Tagen bereits erfolgt sind. Immerhin haben sich 57,7% dafür ausgesprochen, den „Hausarrest“ noch weiter zu verlängern, wenn, wie es in China der Fall war, benötigte Produkte wie Lebensmittel und Medizin ins Haus geliefert würden.