„Siempreviva rosada“ verschwand 1973 aus den Dünen von Maspalomas, nun hat sie sich wieder angesiedelt
Gran Canaria – Der kanarische Strandflieder (Limonium tuberculatum) ist eine auf Gran Canaria heimische Pflanze, die seit 1973 aufgrund des menschlichen Einflusses aus den Dünen von Maspalomas verdrängt wurde. Nun macht die „Siempreviva rosada“ (Siempre viva = immer lebend) ihrem Namen alle Ehre und hat sich nach mehreren durch die Inselverwaltung initiierten Wiederansiedelungsmaßnahmen erneut in ihrem angestammten Lebensraum ausgebreitet. Die Samen dazu stammen aus der Pflanzen-Samenbank des Botanischen Gartens „Jardín Canario“ des Cabildos von Gran Canaria.
Bei der letzten Inspektion des Gebiets hat sich gezeigt, dass die Rettung der „Siempreviva rosada“ gelungen ist. Die Botaniker konnten in den Dünen die Existenz von 300 Exemplaren dokumentieren. Es wurden drei verschiedene Popu- lationen mit Pflanzen von bis zu 70 Zentimetern Größe und einem Meter Umfang lokalisiert.
Der kanarische Strandflieder findet sich auf den Kanaren ansonsten nur noch auf der kleinen Felseninsel Lobos in der Meerenge zwischen Fuerteventura und Lanzarote. Es handelt sich dabei um die am weitesten westlich gelegenen Vorkommen dieser Pflanzenart, die auch in Marokko anzutreffen ist.
Die Geschichte der Rettung des Strandflieders von Maspalomas begann schon im Jahr 1971, als der damalige Direktor des Botanischen Gartens „Jardín Canario“, Eric Sventenius, die Gefahr, die der Pflanze durch die Bebauung und exzessive Begehung der Dünen drohte, erkannte, Proben sammelte und diese in der Samenbank verwahrte. Schon zwei Jahre später zeigte sich, wie berechtigt seine Befürchtungen gewesen waren – die „Siempreviva rosada“ verschwand aus Maspalomas. 1991 begann man damit, aus den Samen des „Jardín Canario“ Pflanzen zu züchten, die man in zwei Phasen, einmal 250 und einmal 300 Exemplare, in ihrem ursprünglichen Lebensraum anpflanzte. Nun hat sich gezeigt, dass sich die ausgebrachten Setzlinge in den Dünen zu einer stabilen Population entwickeln konnten.