In der Wintersaison fallen zahlreiche Direktverbindungen weg
La Palma – Laut einer Analyse des Tourismusbüros der Insel fällt die Bilanz der durch Corona verursachten Verluste im Tourismussektor verheerend aus. Die durchschnittliche Auslastung der Hotels betrug im Juli und August 47%. Die Zahl der ausländischen Urlauber brach gegenüber dem Vorjahr um 78,8% ein.
Die Touristikunternehmer bemängeln das Fehlen von Maßnahmen wie einer spezifischen Werbung für die Insel als sicheres Reiseziel. Das Tourismusbüro fordert effektive Entscheidungen der Kanarenregierung und der Inselverwaltung für eine Verbesserung der Situation, die sich nicht durch die bloße Erklärung guter Absichten erreichen lasse. Wenn nichts geschehe, so erklärt Óscar León, der Präsident des Tourismusbüros CIT, dann gehe La Palma einem touristischen und wirtschaftlichen Desaster ohne Beispiel entgegen. Er befürchtet einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit und eine wachsende Belastung der ohnehin leeren kommunalen Kassen durch den steigenden Bedarf an Sozialleistungen.
Zu der geringen Auslastung der Hotels und der restlichen Beherbergungsangebote von 38% bzw. 56%, die durch die Nachfrage der Einheimischen ein wenig abgemildert wurde, kommt die Unsicherheit darüber hinzu, ob die Hotels, Apartmenthäuser und kleineren Anlagen überhaupt wieder öffnen werden.
Zu den wenigen Tourismusanlagen, die im Juli geöffnet waren, kamen im August die Hotels H10 Taburiente Playa und La Palma Romántica in Los Cancajos bzw. Barlovento hinzu, während weitere fünf große Hotels, darunter das La Palma Princess in Fuencaliente und das Sol in Los Llanos de Aridane, geschlossen blieben.
Óscar León betont, wie düster die Perspektive für die kommenden Monate aussieht, nachdem im September die Belegung der Urlauberunterkünfte gerade einmal 20% erreichte und für den Oktober etwa 14,6% erwartet werden. Zu allem Überfluss werden während der Wintersaison im Vergleich zum Winter 2019 nur 40% der Flugverbindungen aufrechterhalten. Die Direktverbindungen nach Großbritannien, Belgien sowie Berlin und München werden diesen Winter nicht angeboten.