Fliegende Ärzte: Seit 25 Jahren in Bereitschaft

Der Arzt Asdrúbal González berichtet über den Fall eines frühgeborenen Babys, das auf dem Flug in ein Krankenhaus auf Teneriffa zweimal wiederbelebt werden musste.

Der Arzt Asdrúbal González berichtet über den Fall eines frühgeborenen Babys, das auf dem Flug in ein Krankenhaus auf Teneriffa zweimal wiederbelebt werden musste.

Die beiden Helikopter des Kanarischen Notfalldienstes SUC sind rund um die Uhr in Bereitschaft

Kanarische Inseln – Die medizinische Flugbereitschaft des Kanarischen Notfalldienstes SUC wurde vor 25 Jahren ins Leben gerufen. Seitdem ist sowohl auf dem Südflughafen Teneriffas als auch auf der Basis in Las Palmas auf Gran Canaria ein Rettungshubschrauber stationiert. An beiden Standorten sind jeweils zwei Besatzungen, bestehend aus zwei Piloten, einem Arzt und einem Krankenpfleger abwechselnd in ständiger Bereitschaft, sodass die Hubschrauber rund um die Uhr startbereit sind.
Ihre Einsätze bestehen in erster Linie aus Transporten von Schwerkranken zwischen den Krankenhäusern der Inseln, die oft wegen des instabilen Zustandes der Patienten sehr heikel sind. Besonders spektakulär sind jedoch die Notfalleinsätze, die Landungen in unwegsamem Gelände, in den Bergen oder am Strand erfordern.
Zu den besonderen Herausforderungen für das medizinische Personal, im Vergleich zur Arbeit auf einem Rettungswagen, gehören das Agieren auf sehr beengtem Raum, die Vibrationen, das Fliegen bei schlechten Wetterbedingungen sowie die Tatsache, dass man nicht, wie mit einem Krankenwagen, einfach anhalten und notwendige Maßnahmen in Ruhe durchführen kann.
In den 25 Jahren Dienstzeit haben die beiden Helikopter insgesamt 22.000 Transporte und Einsätze durchgeführt. Allein im vergangenen Jahr 2019 gab es über 1.100, davon waren 132 Notfalleinsätze, bei denen das Überleben der Patienten bzw. Unfallopfer von der Schnelligkeit des Eingreifens abhing. Weitere 969 waren eilige Verlegungen von Patienten aus den Krankenhäusern der kleineren Inseln in die Universitätskrankenhäuser auf Gran Canaria und Teneriffa.

Der Krankenpfleger Nacho Harranz ist seit 1994 Mitglied des fliegenden SUC-Teams. Fotos: Gobierno de Canarias
Der Krankenpfleger Nacho Harranz ist seit 1994 Mitglied des fliegenden SUC-Teams. Fotos: Gobierno de Canarias

Wirkungsstätte über den Wolken

Das medizinische Personal der SUC-Helikopter arbeitet aus Überzeugung in ihrem Dienst über den Wolken. Wie der Krankenpfleger Nacho Harranz, der seit 1994, seit der ersten Stunde, dabei ist. Ihm ist das gute Arbeitsklima und die hohe Professionalität, welche er auf der Basis am Südflughafen erlebt, und die sowohl den Patienten als auch den Mitarbeitern Sicherheit geben, besonders wichtig. Oder die Ärztin Inmaculada Paz, die seit 13 Jahren in Las Palmas Dienst tut. Sie schätzt insbesondere das unabhängige Arbeiten in der Notfallmedizin. Sie liebt das Fliegen und hat in ihrem Beruf eine ideale Kombination von beidem gefunden. Für den Arzt Asdrúbal González ist eine der eindrucksvollsten Erinnerungen der Transport eines frühgeborenen Säuglings, der von der Insel La Palma nach Teneriffa verlegt wurde. Zweimal musste das Neugeborene während des Fluges wiederbelebt werden. Dass am Ende alles gut ausging, ist eine der großen Befriedigungen seines Berufslebens. Er schätzt außerdem die Einsätze an den unmöglichsten Orten, wo es teilweise nur dem Geschick der Piloten zu verdanken ist, dass man den Notfallpatienten doch noch erreichen und retten konnte. Auch für den Krankenpfleger Rayco Domínguez, der seit acht Jahren in der Basis in Las Palmas arbeitet, ist seine Stellung „ein Lottogewinn“, den er sich in seiner Zeit als Sanitäter auf einem Rettungswagen immer erträumt hat. Für ihn ist es besonders wichtig, schwer erkrankten Patienten von dem gesamten Archipel die rechtzeitige Verlegung in die für ihr Leiden spezialisierten Krankenhäuser zu ermöglichen.

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