20% der Einzelhandels-geschäfte vor dem Aus

Foto: Cabildo La Gomera

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Durch die Corona-Maßnahmen stehen über 1.700 kanarische Geschäfte vor dem Ruin, auch die Dienstleister kämpfen mit Umsatzeinbrüchen von 30%

Kanarische Inseln – Der Einzelhandel hatte gehofft, durch das Weihnachtsgeschäft und den Schlussverkauf die drastischen Umsatzeinbußen, welche ihnen die Corona-Maßnahmen im Verlauf des vergangenen Jahres beschert haben, teilweise wieder ausgleichen zu können. Viele, die vor der Entscheidung standen, durchzuhalten und auf bessere Zeiten zu hoffen oder zu schließen, haben abgewartet, wie sich die Verkäufe der letzten Wochen entwickeln würden. Doch die konjunkturelle Erholung hat sich nicht eingestellt, und nach Einschätzung des Verbandes der kanarischen Stadtgebiete, Fauca, wird nun rund ein Fünftel der Läden die Pforten für immer schließen müssen. Das könnte bedeuten, dass von den 8.776 Einzelhandelsgeschäften, die es auf den Kanaren gibt, in den kommenden Wochen 1.700 verschwinden werden.
Nach der enttäuschenden Entwicklung des Weihnachtsgeschäftes – die Beschränkung der Kundenzahl in den Läden und die sinkende Kaufkraft haben vor allem den Textilsektor schwer getroffen – verläuft nun auch der Schlussverkauf, trotz der Preisnachlässe von bis zu 70%, viel schlechter als im Vorjahr. Die Geschäfte bleiben nun auf einem großen Teil des Warenbestandes sitzen und können durch den diesjährigen Winterschlussverkauf noch nicht einmal, wie sonst, die Investition in das Sortiment der Saison wieder hereinholen, geschweige denn rentabel arbeiten und Gewinn erzielen.

Dienstleistungssektor verlor 6,6 Milliarden Euro Umsatz

Auch der kanarische Dienstleistungssektor hat im Verlauf des Jahres 2020 harte Schläge verkraften müssen: die komplette Schließung im März und April, eine unzureichende Erholung im Sommer und die neuerlichen Einschränkungen ihrer geschäftlichen Tätigkeiten seit dem Herbst. Die Dienstleister des Archipels haben beispielsweise im Monat November 30% weniger Umsatz gemacht als im gleichen Monat des Vorjahres. Vergleicht man die Geschäftsentwicklung des Jahres 2020 mit den Daten des Nationalen Statistischen Instituts INE des Jahres 2018, so zeigt sich, dass die Pandemie in der Dienstleistungsbranche der Inseln über 6,6 Milliarden Euro Umsatzeinbußen verursacht hat.
Die Kanaren sind eine der Regionen Spaniens, die von der Krise am schwersten beeinträchtigt werden. Die hohe Abhängigkeit vom Tourismus, der zurzeit fast zum Erliegen gekommen ist, hat dazu geführt, dass die hiesigen Dienstleister besonders hohe Verluste erleiden. Es handelt sich dabei um Cafés, Bars und Restaurants, Läden, Transportunternehmer, Freiberufler etc. Viele von ihnen hängen von den Millionen Touristen ab, die bis zum 14. März 2020, als der Alarmzustand begann, auf die Inseln kamen. Eine weitere Säule dieses Sektors ist die Bevölkerung vor Ort, die beruflich ebenfalls zu einem hohen Anteil vom Fremdenverkehr abhängt. Deren Kaufkraft ist durch den Verlust von Arbeitsplätzen und Kurzarbeit erheblich gesunken. Die Umsatzeinbußen auf den Kanaren sind deshalb mit 30% fast doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt, der bei 16% liegt.

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