Die Lavaröhre in Icod de los Vinos wurde mit einem Hygienekonzept am 20. Februar wieder für geführte Besichtigungen freigegeben
Teneriffa – Das Inselamt für Museen und Sport hat nach einer mehrmonatigen Schließung die Lavaröhre „Cueva del Viento“ wieder für Besucher geöffnet. Seit dem 20. Februar werden wieder geführte Touren unter die Erde angeboten, allerdings mit strengen Corona-Vorschriften, Hygieneregeln und in Gruppen von maximal sechs Personen.
„Während der Monate, in denen die Höhle geschlossen war, haben wir unter anderem das Besucherzentrum renoviert, das Gewölbe des für Besucher zugänglichen Bereichs geprüft und andere Arbeiten zur Gewährleistung der Sicherheit durchgeführt“, erklärte Concepción Rivero, die das Inselamt für Museen und Sport leitet. Sie besichtigte das Besucherzentrum und die Lavaröhre im Vorfeld der Wiedereröffnung und versicherte, dass die Covid-Schutzmaßnahmen einen sicheren Besuch dieses erstaunlichen Lavatunnels garantieren.
Führungen werden nur nach Voranmeldung über die Website www.cuevadelviento.net für Gruppen von maximal sechs Personen angeboten. Der Besuch erfolgt nach einer kurzen und leichten Wanderung (circa 1,1 km) vom Besucherzentrum „Centro de Visitantes“ aus bis zur Eingangsstelle. Die Führung dauert einschließlich Hin- und Rückweg etwa drei Stunden.
Die Führungen können auf Spanisch, Englisch, Deutsch und Französisch gebucht werden. Erwachsene zahlen 20 Euro, Kinder (ab 5 Jahre) 8,50 Euro. Für Residenten gibt es ermäßigte Tarife von 10 bzw. 5 Euro.
„Cueva del Viento“ ist die längste Lavaröhre Europas und auch eine der längsten der Welt. Entstanden sind die Hohlräume unter der Erde vor 27.000 Jahren im Zuge der ersten Eruption des Vulkans Pico Viejo. Heute sind knapp 18 Kilometer des verzweigten Röhrennetzes erforscht. Wie alle Lavaröhren ist sie durch einen Lavafluss entstanden, der an der Oberfläche erstarrte, aber unter der Erde weiterfloss und so einen Hohlraum hinterließ.
Bei späteren Vulkanausbrüchen suchten sich die Lavamassen den einfachsten Weg abwärts durch vorhandene Kanäle. So wurde der Tunnel erweitert und neue Hohlräume bildeten sich. Im Fluss erstarrte Wasserfälle aus Lava sind nur eines der vielen Naturwunder in der Cueva. Wissenschaftler fanden die versteinerten Reste von Eidechsen, die bis zu anderthalb Meter lang oder von Ratten, die doppelt so groß wie die heutigen Tiere waren. Abgesehen von den vielen fossilen Resten von Tieren, welche die Biologen fanden, beherbergt die Vulkanröhre auch etwa 190 verschiedene wirbellose Tierarten, von denen 15 der Wissenschaft zuvor unbekannt waren.