Auch das kanarische BIP sank um 12,5%
Madrid – Nach der Einschätzung der Aufsichtsbehörde Airef, die seit 2013 über die Ausgaben und über die Schuldenbremse wacht, ist das spanische Bruttoinlandsprodukt im letzten Quartal 2020 gegenüber dem vorangegangenen Quartal um 0,4% leicht gestiegen. Eine Entwicklung dieser Größenordnung war in allen autonomen Regionen gleichermaßen zu beobachten, außer in Navarra, Asturien und dem Baskenland, wo das BIP leicht absank.
Im Vergleich zum letzten Quartal des Jahres 2019 jedoch sind gewaltige Einbrüche des Bruttoinlandsproduktes zu beobachten. Am schlimmsten sind die Baleareninseln – Mallorca, Menorca, Cabrera, Ibiza und Formentera – betroffen, deren BIP zwar im Vergleich zum vorherigen Quartal um 0,9% stieg, jedoch im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum einen Einbruch um 20% zu verkraften hat. Der Region Valencia ergeht es ähnlich. Auch hier ist kurzfristig einer der höchsten Anstiege, ebenfalls 0,9% zu verzeichnen, doch im Vergleich zu 2019 ist das valencianische BIP um 9,6% geschrumpft. Die Kanarischen Inseln haben im Jahresvergleich den zweitgrößten Einbruch erlitten, mit einer Verringerung des BIP um 12,5%. Kaum weniger schwer traf es Katalonien mit 11,7%.
Keine der autonomen Regionen Spaniens kam in der Corona-Krise ungeschoren davon. Am geringsten fielen die Verluste an Wirtschaftsleistung in Extremadura (4,6%), Kastilien-La Mancha (5,5%), Galicien und Murcia (beide 6,4%) aus.
Nach den Zahlen des Nationalen Statistischen Instituts INE ist das gesamtspanische BIP im Verlauf des Jahres um 11% geschrumpft, im Vergleich der letzten Quartale 2019/2020 um 9,1%. Es ist für Spanien der schwerste Wirtschaftseinbruch seit dem Bürgerkrieg.
Die starken Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen erklären sich aus der unterschiedlichen Zusammensetzung des regionalen Wirtschaftsgefüges. Diejenigen Regionen, die stark vom Tourismus abhängen, wurden durch die Restriktionen am stärksten in Mitleidenschaft gezogen.