Die wichtigste Nachricht vor 30 Jahren
Die Zugehörigkeit der Kanarischen Inseln zur Europäischen Union ist seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Kaum jemand erinnert sich daran, dass es jemals anders war. Doch vor dreißig Jahren war das eine Frage, die im europäischen Parlament hinsichtlich der Integration der Kanarischen Inseln in den gemeinsamen europäischen Markt heftig diskutiert wurde. Das Hauptproblem: die kanarischen Bananen. Die damalige EG-Kommission stand vor dem Problem, eine Lösung für das „Problemkapitel“ Banane auszuarbeiten, wo auch den besonderen Gegebenheiten auf den Inseln, wie den langen Transportwegen, Rechnung getragen werden musste. Eines der Probleme war auch die allmähliche Einführung der Rechtsnormen der EU auf dem Archipel sowie die Verwendung eines speziellen Programms zum Ausgleich für die weit entfernte geografische Lage der Kanarischen Inseln und für den Nachteil, dass sich die Transportwege für die Bananen auf Luft und Wasser beschränken.
In unserer Ausgabe vom 24. Mai 1991 berichteten wir über die Schwierigkeiten eines Beitritts der Kanarischen Inseln zur EU und insbesondere zum Gemeinsamen Europäischen Markt.
Die Nachricht:
Das Europäische Parlament befürwortet den vollen EG-Beitritt der Kanaren
Das Europäische Parlament hat am 17. Mai den Bericht der EG-Kommission über die neuen Vorschläge der Kanarischen Inseln hinsichtlich einer weitreichenderen Integration des Archipels in den Gemeinsamen Markt verabschiedet.
Die EG-Kommission versprach die Ausarbeitung von Vorschlägen zur Lösung des Problemkapitels Banane. Weiter wurde die Zustimmung mit den vom EG-Parlament durch das POSEICAN-Programm geplanten landwirtschaftlichen Verbesserungen auf dem Archipel erklärt.
Bruce Millan, EG-Kommissar für Regionalpolitik, erklärte die Absicht, insbesondere im Hinblick auf den Bananenanbau in den kommenden zwei Monaten Vorschläge auszuarbeiten, die den Gegebenheiten auf den Kanaren gerecht werden. Allerdings wies er im gleichen Atemzug auf die globalen Schwierigkeiten hin, welche dieses Problem aufwirft. Millan erklärte hierzu, dass eine konkrete Anordnung im POSEICAN-Programm nicht ausreicht, um die komplexe Problematik der kanarischen Banane zu lösen, weil die ein Kapitel ist, das weit über die Kanaren hinausgeht und konträr zu den Wünschen der afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten steht, die ihre Bananen gleichfalls auf den EG-Märkten absetzen möchten.