Saida ist zurück


© EFE

Glänzendes Comeback der vor drei Jahren bei der Königinnen-Gala schwer verletzten Kandidatin

Vor drei Jahren zerplatzte ihr Traum vom Zepter des Karnevals als ihr Kleid Feuer fing. Die Kandidatin zur Wahl der Karnevalskönigin 2013 von Santa Cruz, Saida Prieto, erlitt schwerste Verbrennungen. Drei Jahre hat die schmerzvolle Genesung gedauert. Beim Karneval 2016 feierte Saida nun mit ihrem Auftritt innerhalb der Comparsa „Los Cariocas“ als strahlende Schönheit ein glänzendes Comeback, das von einem ersten Preis im Wettbewerb der Tanzgruppen gekrönt wurde.

Saida Prieto, die junge Frau, die bei der Gala zur Wahl der Karnevalskönigin im Februar 2013 schwerste Verbrennungen erlitt, ist zurück. Mit einem strahlenden Lächeln betrat sie am 30. Januar zusammen mit den anderen Tänzern ihres Karnevals-Ensembles die Bühne im Messezentrum von Santa Cruz, und ihre Comparsa „Los Cariocas“ holte sich prompt den ersten Preis in der Kategorie „Interpretation“. 

Als die 104 Tänzerinnen und Tänzer von „Los Cariocas“ die Bühne betraten, richteten sich sämtliche Blicke des zahlreichen Publikums auf den unumstrittenen Star des Abends, und auch die Objektive der Fotografen fanden schnell in der großen Zahl hübscher Tänzerinnen das gesuchte Motiv. 

Die junge Frau, die während der letzten drei Jahre nur selten und schwer gezeichnet von dem schlimmen Unfall im Licht der Öffentlichkeit erschien, überraschte mit ihrer wiedergewonnenen Schönheit und Lebensfreude.  

Ganz offensichtlich körperlich wie seelisch wiederhergestellt, erklärte sie später einem Reporter im Interview, es gehe ihr blendend und sie sei überglücklich. „Es hat mich allerdings große Anstrengungen gekostet, es bis hierher zu schaffen“, räumte sie ein. Die letzten drei Jahre seien sehr hart gewesen, und sie habe zeitweise gedacht, sie würde es nicht schaffen, doch irgendwie habe sie es doch gemeistert, erklärte eine strahlende und geradezu vor Glück sprühende Saida.

„Teneriffa hat eine seiner Königinnen zurück!“ schrieb eine hiesige Tageszeitung mit Begeisterung.

Eine Tragödie, die den Karneval veränderte

Am Abend des 6. Februar 2013 traten im Messezentrum von Santa Cruz 14 Kandidatinnen zur Wahl der Karnevalskönigin an. Im Backstage warteten sie dicht beieinander auf zwei Rampen, die rechts und links auf die Bühne führten, auf ihren großen Auftritt, um ihre riesigen Fantasiekostüme der Jury und dem Publikum zu präsentieren. Auch die damals 25-jährige Saida stand bereit für ihren großen Auftritt, perfekt geschminkt, mit aufwendigem Kopfschmuck und angeschnallt an ihr prunkvolles Kleid. Die voluminösen Kostüme sind meist so schwer, dass die Mädchen daran angeschnallt werden, um sie auf Rollen über die Bühne ziehen zu können.

Unmittelbar bevor Saidas Name aufgerufen werden sollte, entzündete sich am Kleid einer direkt hinter ihr stehenden Kandidatin ein Feuerwerkselement. Innerhalb von Sekunden stand Saidas Kostüm in Flammen, die meterhoch schlugen. Das Mädchen befand sich in einer Feuerfalle. Die Designer ihres Kostüms griffen sofort ein, um sie zu befreien. Auch sie erlitten Verbrennungen. Ein Tontechniker reagierte geistesgegenwärtig und griff zu einem Feuerlöscher, durch dessen Einsatz die junge Frau aus ihrem brennenden Kleid befreit werden konnte.

Die Verletzte wurde zunächst in einem Krankenwagen des Roten Kreuzes notversorgt. Unterdessen wurde die Show fortgesetzt, was später heftig kritisiert wurde. Zur gleichen Zeit wurde Saida in der Uniklinik notoperiert. Zwei Tage später wurde sie in die Spezialklinik für Verbrennungsopfer in Sevilla verlegt. Saida hatte schwerste Verbrennungen zweiten und dritten Grades an 40% ihres Körpers erlitten. Besonders betroffen waren Rücken und Beine.

Als Konsequenz des schlimmen Unfalls verhängte die Stadt Santa Cruz ein Verbot für den Einsatz von Feuerwerkskörpern an den Kostümen der Karnevalskandidatinnen. 

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