Zukunft für den Norden


© Fernando Menis

In Puerto de la Cruz wurde das endgültige Projekt für den neuen Hafen vorgestellt

Cabildo-Präsident Carlos Alonso (CC) hat sich die Umsetzung der ehrgeizigen Hafenpläne in Puerto de la Cruz auf die Fahne geschrieben. Bei einer Pressekonferenz stellte er gemeinsam mit Bürgermeister Lope Afonso (PP) das Ergebnis der Bemühungen der letzten Monate vor: Ein neues, endgültiges und von allen politischen Fraktionen und Beteiligten akzeptiertes Projekt.

Als vor gut einem Jahr bekannt wurde, dass das Firmenkonsortium Entelo, das die Kosten für den Bau des Hafens auf der Landseite übernehmen sollte, abgesprungen ist, beeilte sich die Inselverwaltung, zu versichern, dass diese unerwartete Planänderung das Projekt in keiner Weise gefährde. Seither hat das Cabildo mit Präsident Carlos Alonso an der Spitze die Pläne für den neuen Sport-, Handels- und Fischerhafen von Puerto de la Cruz noch entschiedener vorangetrieben. Nun trägt der Einsatz Früchte.

Am 12. April wurden im Rathaus von Puerto de la Cruz die wohl endgültigen Pläne und ein grober Projektzeitplan von sämtlichen Gemeindefraktionen (Coalición Canaria, Partido Popular, PSOE und der Bürgerpartei Asamblea Ciudadana Portuense) sowie dem Cabildo durch die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens genehmigt. In ungewöhnlicher Einigkeit befürworteten alle politischen Sprecher das Ergebnis des überarbeiteten Projektes sowohl auf der Landseite als auch auf der Seeseite. 

Die Planung des Hafenbeckens stammt von dem Unternehmen „Trazas Ingenieros“. Für den Entwurf der Landseite – des zukünftigen „Parque Marítimo“ (Meerespark) – zeichnet Stararchitekt Fernando Menis verantwortlich. 

Im Vergleich zum vorherigen Entwurf fallen bei der neuen Planung mehrere Aspekte auf, die den zukünftigen Hafen von Puerto de la Cruz zu einer der größten Marinas der Inseln wachsen lassen. Eine 88 Meter breite Hafeneinfahrt wird ermöglichen, dass bis zu vier größere Schiffe mit Kapazität für 700 Passagiere und 120 Fahrzeuge gleichzeitig anlegen können. Neu ist außerdem ein Anleger für kleinere Kreuzfahrtschiffe mit bis zu 80 Metern Länge. Als weiteres Zugeständnis an die Kritiker des vorherigen Projektes, die einen Anleger für große Kreuzfahrtschiffe forderten, wurde die Möglichkeit eines neuen Umweltgutachtens berücksichtigt, um bei einer eventuellen Erweiterung des Hafens eine Anlegemöglichkeit für Kreuzfahrtriesen zu schaffen.

Vorerst sieht die Planung neben den Anlegemöglichkeiten für große Schiffe 780 Liegeplätze für Sportboote, davon 38 für große Jachten vor. Der den Fischern vorbehaltene Hafenbereich wird 4.600 qm groß sein und 42 Liegeplätze für Fischerboote zwischen 6 und 12 Metern Länge bieten. Außerdem sind Anleger für touristische Ausflugsboote vorgesehen.

Auf der Landseite hat Fernando Menis in seinem unverwechselbaren Stil (siehe Regierungssitz in Santa Cruz und Magma-Kongresszentrum in Adeje) eine Anlage entworfen, die gleichzeitig Shoppingmeile und Nautik-Zentrum werden soll. Verschiedene Gebäude bieten Handelsfläche für neue Geschäfte und somit Möglichkeiten für das herbeigesehnte Handelswachstum in der Stadt und im Orotavatal allgemein. Ergänzt wird der insgesamt 82.000 qm große „Meerespark“ durch Freizeitanlagen und Gastronomiebetriebe. Ein Platz für einen Blumenmarkt und auch für den Verkauf der frischen Produkte der lokalen Fischfangflotte und vielleicht eine Segelschule sollen den Hafen dynamisieren. Ausreichend Raum für Parkplätze sei außerdem eingeplant worden.

Finanzierung teilweise klar

Die Umsetzung des ehrgeizigen Projekts, das der Meeresfront von Puerto de la Cruz ein komplett neues Aussehen verleihen und die Wirtschaft ankurbeln soll, wird 156 Millionen Euro kosten. Dies bestätigten Cabildo und Gemeinde bei dem Treffen am 12. April. Cabildo-Präsident Carlos Alonso verpflichtete sich, vonseiten des Cabildos 72,2 Millionen Euro für den Hafenbau beizusteuern, was etwa 60% der Gesamtkosten für diesen Bereich des Projektes deckt. Und nur wenige Tage später kam die Zusage von der kanarischen Regierung, sich mit 20 Millionen Euro daran zu beteiligen. Der kanarische Regierungspräsident Fernando Clavijo (CC) erklärte bei einem Treffen mit Puertos Bürgermeister und dem Cabildo-Präsidenten, er wolle sich dafür einsetzen, dass dieses Projekt als strategisch für die Kanaren erklärt wird, wodurch die Abwicklung sämtlicher Formalitäten beschleunigt würde.

Die übrigen knapp 30 Millionen Euro, die für die komplette Finanzierung des Hafenbeckens nötig sind, sollen durch den Betreiber der Liegeplätze und andere Institutionen beigesteuert werden.

„Das Cabildo hat den Weg für die Verwirklichung dieses Projekts entschiedenen Schrittes eingeschlagen. Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Infrastruktur Potenzial als Wirtschaftsmotor für den gesamten Norden der Insel hat und halten sie deshalb für strategisch und prioritär“, erklärte Alonso und fügte hinzu: „Auf Worte folgen Taten, und das Cabildo hat sein Versprechen gehalten, alles dafür zu tun, dass dieses Projekt Wirklichkeit wird. Man muss Träume verfolgen, und vor allen Dingen muss man arbeiten, um Träume wahr zu machen.“

Auf dem Weg zur Verwirklichung dieses Traums muss allerdings noch ein finanzkräftiger Investor gefunden werden, der die 36 Millionen Euro für den Bau des Meeresparks, also den Ausbau des Hafens auf der Landseite, beisteuert und als Gegenleistung die Nutzungsrechte erhält. 

Architekt Fernando Menis, Urheber der Planung des Meeresparks, war bei der Unterzeichnung des Abkommens im Rathaus von Puerto persönlich zugegen und unterstrich, wie wichtig es sei, neue Anziehungspunkte zu schaffen, um die lokale Wirtschaft „in andere Dimensionen zu versetzen“. In diesem Sinne habe er beispielsweise eine wahlweise zwischen 25 und 40 Meter breite künstliche Meerwasserlagune in das Projekt miteinbezogen, in der Kurse fürs Segeln und andere nautische Sportarten stattfinden können. Auf einem 4.000 qm großen Gelände wird Platz für Events, Konzerte oder zum Beispiel das Straßenkunstfestival Mueca geschaffen.

Ein historischer Tag

Puertos Bürgermeister Lope Afonso (PP) sprach bei der Unterzeichnung des Abkommens von einem „großen Tag“ für seine Stadt. Der neue Sport-, Handels- und Fischerhafen von Puerto de la Cruz werde dank der Unterstützung aller Gemeindefraktionen und des Cabildos einer der größten Sportboothäfen der Kanaren werden, sagte Afonso. Für besonders bedeutend hält er die Anlegemöglichkeit für mittelgroße Kreuzfahrtschiffe. Zum Abschluss dankte Lope Afonso dem Cabildo-Präsidenten Alonso für seinen Einsatz für den Norden der Insel.

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