Illegale Einwanderung: Rekordzahlen im Corona-Jahr 2020

Maghrebiner am 12. Juli 2021, kurz nach ihrer Ankunft in Famara, Lanzarote, in einer Patera, die mit 28 Personen besetzt war. Foto EFE

Maghrebiner am 12. Juli 2021, kurz nach ihrer Ankunft in Famara, Lanzarote, in einer Patera, die mit 28 Personen besetzt war. Foto EFE

Mehr als 23.500 Migranten erreichten die Kanaren

Kanarische Inseln – 2020 war weltweit ein sehr schwieriges Jahr. Der Begriff Virus erlangte allerorts eine neue Bedeutung mit der einheitlichen Bezeichnung Covid-19.

In den Medien wird seit einem Jahr ununterbrochen über Ansteckungszahlen, Impfung und Immunität berichtet. Viele andere wichtige Themen sind darüber teilweise in den Hintergrund geraten. Das trifft auch auf die Migration zu und insbesondere auf die Menschen, die vom afrikanischen Kontinent aus auf den Kanarischen Inseln stranden. Im Jahr 2020 war es die Rekordzahl von 23.500 Personen, die ihr Leben in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufs Spiel gesetzt haben. Rund 19.000 afrikanische Migranten erreichten die Ufer der Provinz Gran Canaria, weitere 5.000 konnten vor den Inseln der Provinz Teneriffa gerettet werden.

Innerhalb von nur zwei Monaten des vergangenen Jahres kamen 60% all dieser Migranten an, und das Rote Kreuz sah sich der schwierigen Aufgabe gestellt, innerhalb kürzester Zeit 14.000 Menschen zu betreuen. Viele von ihnen kamen in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Eine große Herausforderung für die Hilfsorganisation, der es ohnehin an Mitteln aller Art, vor allem aber an finanzieller Unterstützung fehlt.

„Wir hätten viel mehr Mittel gebraucht“, sagte der Präsident des kanarischen Roten Kreuzes, Antonio Rico, in einer Stellungnahme, in der er auch die beschränkte Aufnahmekapazität ansprach. „Wir brauchen Infra­strukturen nach Ziehharmonika-Art, die es uns ermöglichen, die Betreuungskapazität zu regulieren“, erklärte er. So könne vermieden werden, dass bei besonders hohem Bedarf Engpässe bei der Unterbringung entstehen. Die Bilder von Hunderten Migranten, die im letzten Jahr im „Camp der Schande“ in Arguineguín (Gran Canaria) unter unwürdigen Bedingungen auf eine Unterkunft warten mussten, sollten sich nicht wiederholen.

[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

About Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.