PP-Stadtverordnete stoppt größte Urbanismus-Operation Europas


Teresa Rodríguez stimmte gegen den Bau von 60.000 Wohnungen in Murcia

Die Gegenstimme einer konservativen Stadtverordneten der Gemeinde Alhama de Murcia war ausschlaggebend dafür, dass eine der größten Urbanismus-Operationen Europas vorerst auf Eis gelegt werden musste.

Murcia – Obwohl ihre acht Parteigenossen im Gemeinderat für den städtischen Bebauungsplan stimmten, durch den der Bau von 60.000 Wohnungen möglich würde, blieb Teresa Rodríguez bei ihrem „Nein“. So erreichten die Gegner, sechs Sozialisten und zwei Mitglieder der linken Izquierda Unida, mit der Stimme von Rodríguez die notwendige Mehrheit, um den Plan zu stoppen.

Auf eigenen Wunsch verlas Rodríguez nach der Abstimmung eine Rede, in welcher sie ihre Entscheidung erklärte. Demnach sei sie gegen das Makro-Bauprojekt, da es in keiner Weise den Einwohnern von Alhama de Murcia zugute käme. Die geplanten Siedlungen würden ein Ghetto für Reiche werden, die so gut wie keinen Kontakt mit den heutigen Einwohnern anstrebten. Ihrer Meinung nach müsse ein Weg für eine „vernünftige und progressive Entwicklung“ in der Gemeinde gesucht werden, wobei „unabhängige Experten zu Rate gezogen werden sollten“ und die Bevölkerung ein Mitspracherecht habe. Rodríguez verließ den Plenarsaal in Begleitung von zwei Polizisten.

Die PP von Alhama de Murcia hat inzwischen die notwendigen Schritte eingeleitet, um Teresa Rodríguez aus der Partei auszuschließen. Bis es soweit ist, wurden Rodríguez sämtliche Kompetenzen als Stadtbeauftragte für Personal und Interne Angelegenheiten entzogen. Bürgermeister Juan Romero begründete die drastischen Maßnahmen dahingehend, dass Rodríguez einerseits gegen den Fraktionszwang verstoßen habe, mit ausschlaggebend seien aber auch ihre „fremdenfeindlichen“ Äußerungen gewesen. Rodríguez hatte im Rahmen ihrer Erklärung unter anderem gemeint, es gäbe bereits jetzt Probleme zwischen der ursprünglichen Bevölkerung und den zahlreichen zugezogenen Ausländern.

Rodríguez ihrerseits erklärte, sie denke nicht daran zurückzutreten. Sie werde ihren Platz als Stadtbeauftragte nur räumen, wenn „man mich mit den Füßen zuerst rausträgt“.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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