Auf der Insel gibt es mittlerweile 819 Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner
Teneriffa – Auf Teneriffa gibt es fast so viele Kraftfahrzeuge (Autos, Busse, Lastwagen, Lieferwagen und Motorräder), wie Einwohner gemeldet sind. Am 1. Januar 2021 kamen auf der Insel 818,9 Fahrzeuge auf 1.000 Einwohner. Auf den Kanarischen Inseln liegt der Durchschnitt bei 802 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner, wobei die Inseln La Palma (907), El Hierro (857) und Lanzarote (836) Teneriffa prozentual übertreffen. Den Rekord hält auf Teneriffa Vilaflor, wo das durchschnittliche Kraftfahrzeugaufkommen weit über der Einwohnerzahl (1.477 pro 1.000) liegt.
Aus der jüngst veröffentlichten Statistik geht darüber hinaus hervor, dass von den 818,9 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner auf Teneriffa 560 Personenkraftwagen sind. Außerdem gibt es mehr Fahrzeuge als Führerscheine. Diese Daten sind heutzutage besonders aussagekräftig, denn wenn man die Minderjährigen (14% der Bevölkerung) und die älteren Menschen, die keinen Führerschein haben, herausrechnet, ist der Beweis eindeutig: Es gibt mehr Autos auf der Insel als Menschen, die sie fahren können, selbst wenn man die Touristen hinzurechnet, für die etwa 30.000 Autos zur Verfügung stehen.
Mit mehr als 840.000 registrierten Fahrzeugen und 1.550 Straßenkilometern ist Teneriffa für eine solche Fahrzeugdichte nicht gerüstet. Würden rund 800.000 (das wären 3.200 Kilometer Länge, bei einer durchschnittlichen Länge von 4 Metern pro Fahrzeug) am selben Tag auf die Straße gehen, wäre nicht genügend Platz für sie da. Mit all diesen Fahrzeugen, in einer Reihe aufgestellt, würden sie die Strecke nach Sevilla und zurück oder bis nach Paris erreichen.
Mobilitätsplan
Kein Wunder also, dass die Inselverwaltung Teneriffa an einem Plan für nachhaltige Mobilität, dem sogenannten PIMSIT arbeitet, und zwar im Rahmen eines Prozesses mit Bürgerbeteiligung, mit dem Ziel, Teneriffa ein Instrument an die Hand zu geben, mit dem die Fortbewegung auf der Insel in den nächsten 20 Jahren auf nachhaltige Weise geplant und gesteuert werden kann. Ausgangspunkt des Projekts ist die Feststellung, dass nicht weniger als 72,9% der Wege auf der Insel mit dem Pkw zurückgelegt werden, während die öffentlichen Verkehrsmittel trotz der 500 Busse, von denen 40% erneuert wurden, nicht einmal 10% erreichen (Bus, 4,7%; Straßenbahn, 2,6% und Taxi, 1,5%); der Rest wird zu Fuß zurückgelegt (18,3%). In dieser Analyse ist ersichtlich, dass die Zersiedelung den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln erschwert und kostspielig macht, und es wird davon ausgegangen, dass sich die Mobilität mit der Fertigstellung der Inselumgehungsstraße und der Nord- und Südautobahn verbessern würde.
In der gleichen Analyse werden die Abschnitte der Autobahnen San Isidro-Adeje und La Orotava-Santa Cruz als die am stärksten überlasteten Verkehrswege genannt. Inzwischen bereiten nämlich nicht mehr nur die endlosen Staus auf der Autobahn TF-5 von Guamasa in die Inselhauptstadt Sorgen, die eine so hohe Dichte von über 4.400 Fahrzeugen pro Stunde eigentlich gar nicht verkraften kann, sondern auch über den Problempunkt an der Anschlussstelle Guaza auf der Südautobahn TF-1, wo fast 100.000 Fahrzeuge pro Tag verkehren und große Staus verursachen.
Der Verkehr staut sich hauptsächlich zwischen sieben und neun Uhr morgens, wenn die Menschen aus den Außenbezirken von Arona und andere aus dem Südosten und dem Ballungsraum in die Stadt kommen, die als touristischer und damit wirtschaftlicher Motor der Insel gilt. Alle Hoffnungen liegen auf dem Verkehrsknotenpunkt Oroteanda-Las Chafiras, der bald in Betrieb genommen werden soll, und mit der anstehenden Fertigstellung einer dritten Fahrspur dürften die Staus der Vergangenheit angehören.
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