Kraftvoll aus der Asche

Gesunde Trauben in beachtlicher Menge versprechen einen guten Jahrgang. Fotos: EFE

Gesunde Trauben in beachtlicher Menge versprechen einen guten Jahrgang. Fotos: EFE

Auf La Palma rechnen die Winzer trotz der verlorenen Anbaufläche mit einer ertragreichen Weinlese

La Palma – Die Weinlese hat auf La Palma vielversprechend begonnen, obwohl die Lava des Vulkans an der Cumbre Vieja Reben auf etwa 20 Hektar unter sich begraben hat. Anfang August begannen die Kellereien der Ursprungsbezeichnung La Palma mit der Lese, und es herrscht die einhellige Meinung, dass diese ein Erfolg wird. Mittlerweile wurden mehr als 130.000 Kilo gelesen, und die Winzer rechnen damit, dass das Endergebnis bei rund 900.000 Kilo liegen wird. Dies bedeutet einen beachtlichen Produktionsanstieg im Vergleich zu Vorjahren und ist nach Auskunft der Experten vor allem dem niederschlagsreichen Winter zu verdanken.

Die Leiterin der Verwaltungsstelle der Ursprungsbezeichnung, Eva Hernández, erklärte der Nachrichtenagentur EFE, dass das Endergebnis dieser Weinlese auf alle Fälle über dem der ertragsschwachen letzten vier Jahre liegen werde, als unter 500.000 Kilo geerntet wurden. Dies liege unter anderem daran, dass das Klima der Insel in den vergangenen Jahren durch Trockenheit geprägt war. Die guten Aussichten seien jedoch nicht nur dem Regen im vergangenen Winter zu verdanken, sondern auch der Tatsache, dass die Weinrebe eine resiliente Pflanze sei, die, „fast wie Unkraut“, schwer zu vernichten sei. „Wäre dem nicht so, hätten wir auf der Westseite der Insel keine Weinberge mehr“, so Hernández.

Gesunde Trauben in beachtlicher Menge versprechen einen guten Jahrgang. Fotos: EFE
Gesunde Trauben in beachtlicher Menge versprechen einen guten Jahrgang. Fotos: EFE

Zu den Inselgebieten mit langer Weinbaukultur gehört das vom Vulkan zerstörte Las Manchas, wo 20 Hektar unter den Lavamassen begraben wurden und Reben auf weiteren 25 Hektar aus der Asche ausgegraben werden mussten, eine Arbeit, die Eva Hernández zufolge geradezu archäologischen Ausgrabungen glich.

Gesunde Trauben in beachtlicher Menge versprechen einen guten Jahrgang. Fotos: EFE
Gesunde Trauben in beachtlicher Menge versprechen einen guten Jahrgang. Fotos: EFE

Eine der Kellereien mit der längsten Geschichte in diesem Inselgebiet, Bodegas Tamanca, hat in diesen Wochen mit der Verarbeitung von Trauben der Rebsorten Listán Blanco und Negramoll begonnen. Federico Simón, Chef des Weinguts, blickt trotz der negativen Auswirkungen des Vulkanausbruchs zuversichtlich in die Zukunft. In diesem Jahr werde die Produktion zwar noch gering ausfallen, aber immerhin über dem Ergebnis des vergangenen Jahres liegen. Außerdem, verrät Simón, sei festgestellt worden, dass eine „mäßige“ Ascheschicht von zehn bis zwanzig Zentimetern den Rebstöcken sogar guttun können, da sie Feuchtigkeit speichert. Die Asche wirke wie ein Schwamm, der das Wasser nach und nach abgibt. Die Gegend südlich des neu entstandenen Vulkankegels sei zu einer sandigen schwarzen Landschaft geworden, in der eine neue Generation von Reben kraftvoll austreibe.

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