Die PP-nahe Terroropferorganisation AVT hatte zu dem Protestmarsch aufgerufen
Madrid Zum inzwischen siebten Mal hatte die der konservativen Opposition PP nahe stehende Antiterrororganisation Víctimas del Terrorismo (AVT) am 24. November zu einer Demonstration aufgerufen.
Madrid – Offiziell richtete sich der Protestmarsch wie immer gegen die baskische Terrororganisation ETA, doch waren, ebenfalls wie immer, Rufe im Stil von „Zapatero, Rücktritt“ und „Zapatero, mit den Terroristen verhandelt man nicht“ weit mehr präsent, als die deutliche Ablehnung der ETA.
Bereits im Vorfeld der Demonstration hatte es einigen Wirbel gegeben. Im Gegensatz zu den bisherigen Protestmärschen, in deren ersten Reihen immer so gut wie die gesamte Führungsspitze der PP vertreten war, hatte es jetzt nämlich den Anschein, als ob den Konservativen die Hartnäckigkeit eher unangenehm geworden war, mit welcher die AVT unter dem Deckmantel des Protestes gegen die baskischen Terroristen im Grunde vorrangig das Ziel verfolgte, Zapatero und seine Antiterrorpolitik zu kritisieren.
So kam es auch, dass nach einigem Hin und Her diesmal zwar ein Großteil der PP-Elite zugegen war, zwei herausragende Mitglieder jedoch fehlten: Ex-Regierungschef José María Aznar, der wegen einer Auslandsreise entschuldigt war, und PP-Chef Mariano Rajoy, der sich bei einem Wahl-Meeting in Almería befand.
Zumindest offiziell, denn inoffiziell wurde seine Abwesenheit dahingehend interpretiert, dass er sich möglichst unauffällig von der Position der AVT distanzieren musste. Musste, da die doch sehr radikale Anti-Regierungs-Haltung der AVT ihm als erneuten PP-Spitzenkandidaten bei den im März kommenden Jahres anstehenden Parlamentswahlen nur schaden kann.
Auffällig war bei dieser siebten Anti-ETA-Demonstration der AVT jedoch auch, dass weit weniger Anhänger ihrem Aufruf gefolgt waren. 76.857 Demonstranten hatten sich nach Hochrechnung der Madrider Regionalregierung eingefunden.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]