Nullzinswelt – die neue Herausforderung für die Vermögensverwaltung?


© Wochenblatt

Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)

Wir alle haben uns inzwischen daran gewöhnt, dass die Zinsen seit 30 Jahren fallen und zugleich die Weltwirtschaft noch nie so schnell wuchs wie in dieser Zeit. Die fallenden Zinsen haben in den letzten 30 Jahren enorm zu unserem Wohlstand beigetragen:

Bei jedem Konjunkturabschwung konnten durch fallende Zinsen der Konsum und die Investitionen angekurbelt und damit die Konjunktur stabilisiert werden. Auch haben uns die fallenden Zinsen neben den laufenden Zinseinnahmen Kapitalerträge beschert, da die niedrigeren Zinsen auch einen niedrigeren Diskontfaktor bei der Bewertung von zukünftigen Zahlungsströmen bedingen. Damit ist zu unserem Gesamtvermögen auch noch ein deutlicher Wertzuwachs aus der höheren Bewertung der zukünftigen Mieten, Zinsen, Dividenden und Unternehmensgewinne gekommen. Zurzeit sorgt die Nullzinspolitik dafür, dass die Bewertung von Immobilien- und Unternehmenswerten gestützt wird. In der Zukunft werden Zinsanlagen allerdings nur noch laufende Erträge abwerfen. Sollten die Zinsen wieder einmal steigen, dann müssen Sie mit einem negativen Gesamtertrag rechnen.

Im Dezember 2011 hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Banken knapp 500 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 1 Prozent zur Verfügung gestellt. Diese Mittel sind direkt in Staatsanleihenkäufe geflossen. Stellen es die europäischen Banken geschickt an, werden sie an diesem Geschäft bis zu 50 Milliarden Euro „risikolos“ verdienen – und sich so wieder sanieren. Sie dürfen nur eins nicht tun: das Geld an diejenigen weitergeben, die es brauchen – die Realwirtschaft. Damit werden Privathaushalte und Unternehmen mit einer weiter restriktiven Kreditvergabe zu kämpfen haben. Der nächste Nachfragerückgang in einer Rezession wird dann auch nicht mehr durch sinkende Zinsen abgefedert werden können. Zusammengefasst gesagt: Die Konjunkturzyklen werden kurzatmiger und damit die Landungen härter und die Erholungen schneller.

Angesichts dieser Veränderungen an den weltweiten Finanzmärkten stellt sich die Frage: Wie lege ich mein Kapital an? Das lässt sich natürlich schwer für alle gleich beantworten, denn dazu muss man das Alter, die Lebensverhältnisse, das Risikobewusstsein, den zur Verfügung stehenden Kapitalbetrag etc. berücksichtigen. Eines ist auf alle Fälle richtig: sein Kapitalvermögen zu streuen und nicht einseitig auf Anleihen, Aktien, Gold, Immobilien, In- oder Ausland zu setzen. Wir selbst setzen für unsere Kunden die Wertpapierseite, Aktien und festverzinsliche Wertpapiere, um und möchten Sie in diesem Zusammenhang noch einmal an eine Statistik von Morningstar erinnern(siehe Tabelle).

Hätten Sie bei einer Anlage in US-Aktien während der 5.043 Handelstage zwischen 1991 und 2010 die besten 50 Tage verpasst, hätte Ihr Ertrag bei –2,7 Prozent statt bei 9,1 Prozent pro Jahr gelegen. Wir haben nicht die Fähigkeit diese 50 Tage herauszufiltern, deswegen bleiben wir bei unserer langfristigen Anlagesystematik und wurden im Januar 2012 belohnt. Wenn Sie unseren Artikeln vom 24. August und 7. September 2011 gefolgt sind, haben Sie damals Ihre Aktienquote auf den von Ihnen selbst festgelegten Vermögensanteil erhöht. Nach den überraschenden Aktienkurssteigerungen im Januar sollten Sie einen Teil der Gewinne mitnehmen und die Aktienquote wieder auf ihr Sollmaß zurückführen.

Mehr Informationen? 

Am 5. März 2012 findet für unsere Gäste in Puerto de la Cruz im Hotel Riu Garoé ein privater Vortrag mit dem Thema „Wie investiere ich 2012? Vermögenserhalt im ständigen Auf und Ab“. statt. Haben Sie Interesse? Dann wenden Sie sich unter der Telefon-Nr.: 922 575496 an Herrn Robert Burlon oder unter 0041 79 4207493 an Herrn Ottmar Beck.

[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

About Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.