Während sich auf dem Arbeitsmarkt langsam eine Trendwende abzeichnet, registriert die Sozialversicherungskasse weiterhin eine katastrophale Bilanz. Nachdem bereits 2012 ein historisches Defizit von fast 1% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) registriert wurde, belief sich der Fehlbetrag im vergangenen Jahr auf fast 1,2% des BIP.
Madrid – Sprich: Die Sozialversicherung verzeichnete ein Haushaltsminus von fast 11,9 Milliarden Euro.
Auf der einen Seite sind die Einnahmen aufgrund der schlechten Arbeitsmarktlage zu gering – es gibt zu wenige Beitragszahler –, auf der anderen Seite wachsen die Ausgaben ohne Unterlass.
So nahm die Sozialversicherung im vergangenen Jahr nur 98 Milliarden Euro an Beiträgen ein. Damit handelt es sich um das erste Mal seit 2006, dass die Einnahmen unter 100 Milliarden Euro lagen. Hinzu kommen die staatlichen Zuwendungen, die sich im vergangenen Jahr auf fast 18,5 Milliarden Euro beliefen und schlussendlich für ein Einnahmen-Plus von 3% sorgten. Nicht genug, um den Ausgabenzuwachs von 4% auszugleichen.
Am schwersten wiegt der Posten für die Renten, der das vergangene Jahr mit einem Minus von 1,2% des BIP bzw. 12,2 Milliarden Euro abschloss. Der Gehaltssicherungsfonds dagegen verzeichnete nur ein Minus von 0,1%, die Arbeitslosenversicherung sogar ein Plus von 0,1%, was jedoch auf einen 5,9-Milliarden-Euro-Zuschuss des Finanzministeriums zurückzuführen ist.
Im Arbeitsministerium versuchte man, die schlechten Zahlen zu beschönigen. Das Defizit von 1,2% des BIP liege unter den prognostizierten 1,4% in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres mit einem Überschuss von 3,5 Milliarden Euro, doch ist dies noch lange kein Grund zur Freude, denn im vergangenen Jahr lag der Überschuss der ersten zwei Monate sogar bei beachtlichen 6,5 Milliarden Euro. [bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]