Start in denWahlkampf


© EFE

Auftakt ist am 4. Dezember um 0.00 Uhr

Am 30. November werden drei der vier aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt des spanischen Ministerpräsidenten – Pedro Sánchez (PSOE), Pablo Iglesias (Podemos) und Albert Rivera (Ciudadanos) – im Internetsender von El País zu einer Wahlkampfdebatte antreten. Präsident Mariano Rajoy verweigerte die Teilnahme an dieser innovativen und interaktiven Debatte. Am 4. Dezember um 0.00 Uhr beginnt dann offiziell der Wahlkampf für die spanischen Parlamentswahlen am 20. Dezember 2015.

Monologe statt lebendiger Diskussionen – so sahen lange Zeit die Wahlkampfdebatten in Spanien aus. Im Vorfeld schon wird durch die Wahlkampfteams in Verhandlungen mit den Sendern so vieles ausgeschlossen, dass keine lebendige Auseinandersetzung der Kandidaten mehr in Gang kommen kann. 

Die überregionale Tageszeitung El País versucht nun mit ihrem Internetsender aus diesem lähmenden Muster auszusteigen und eine Debatte zu organisieren, bei der sich die Zuschauer im Saal und online einschalten und den Verlauf der Diskussionen mitbestimmen können. 

Die drei aussichtsreichsten Kandidaten der Opposition, Pablo Iglesias von Podemos, Pedro Sánchez von der PSOE und Albert Rivera von Ciudadanos, werden am 30. November in einem Studio in Madrid verbal die Klingen kreuzen. Auch der amtierende Präsident und Kandidat der PP, Mariano Rajoy, war eingeladen, verweigerte jedoch die Teilnahme. 

Als Moderator wird Carlos de Vega fungieren. Der ehemalige Korrespondent für die Fernsehsender Cuatro und CNN+ in den USA ist seit März Direktor von El País Vídeo, einem Internetsender der Videos für die renommierte Zeitung nach Fernsehstandards produziert. Die Ausstrahlung der Debatte kann von allen Nachrichtenseiten im Internet übernommen werden. 

Ein Hauptunterschied zu den bisherigen Wahlkampfdebatten im spanischen Fernsehen ist die Anwesenheit von Publikum im Saal. Rund 150 El País-Leser werden ausgewählt, der Diskussion der Präsidentschaftskandidaten beizuwohnen, und sie werden auch Fragen stellen dürfen. 

Das Internetpublikum soll dann – ein wenig reißerisch – denjenigen Kandidaten wählen, welcher die Debatte „gewonnen“ hat. Darüber hinaus hat El País ein neues Instrument, welches den Entwicklungen der öffentlichen Meinung nachspüren soll, an den Start gebracht. Die Anwendung „Pulso Electoral“ soll mittels eines mathematischen Algorithmus und 5-minütlichen aktualisierten Informationen die Schwankungen der Wahlabsichten der Nation in Echtzeit abbilden. 

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