In acht Jahren brannte tausendmal der Wald


© EFE

Auf Teneriffa ereigneten sich 25% aller Waldbrände

In den vergangenen acht Jahren, also von 2000 bis 2008 hatten die Kanarischen Inseln mehr als tausend Waldbrände zu beklagen. Mehr als 25%, genau 265 Brände ereigneten sich auf Teneriffa.

Das geht aus einem Bericht hervor, der kürzlich vom Umweltressort der kanarischen Regierung veröffentlicht wurde. 143, also mehr als 50% davon, entstanden durch vorsätzliche Brandstiftung, während 86 durch Fahrlässigkeit oder Unachtsamkeit ausgelöst wurden. Brandstiftung war also die häufigste Ursache der Waldbrände auf der Insel Teneriffa. Was den Durchschnitt auf den übrigen Kanaren-Inseln betrifft, so halten sich vorsätzliche und fahrlässige Brandstiftung mit 351 zu 343 Fällen in etwa die Waage.

Wenn Teneriffa auch durch die größte Zahl der absichtlich gelegten Brände hervorsticht, so liegt Gran Canaria mit der höchsten Zahl der Waldbrände auf dem ersten Platz. Dort wurden in den vergangenen acht Jahren 448 Waldbrände verzeichnet, fast doppelt so viele wie auf Teneriffa. Doch auch dort liegt Brandstiftung mit 152 Fällen als Ursache auf Platz eins gegenüber 106 durch Fahrlässigkeit. Besonders hoch ist die Zahl der ungeklärten Auslöser, wenn auch in einzelnen Fällen von Blitzschlag die Rede ist.

2005 ist das Jahr in dem sich auf Teneriffa 38 Waldbrände ereigneten, die höchste Zahl der letzten acht Jahre, trotzdem verbrannten nur 20 Hektar. Doch die schlimmsten Schäden richtete der große Waldbrand im Sommer 2007 an, bei dem 16.800 Hektar den Flammen zum Opfer fielen. In einer einzigen Woche verbrannte dreimal soviel Wald- und Buschbestand wie in den neun vorangegangenen Jahren. Die Waldbrände von Los Realejos auf Teneriffa und Tejeda auf  Gran Canaria gelten als die schrecklichsten und verlustreichsten der jüngeren Geschichte.

Im vergangenen Jahr wurden genau wie 2004 insgesamt 36 Brände in Teneriffas Wäldern verzeichnet. Doch blieb der entstandene Schaden mit 19 Hektar verbrannter Fläche weit hinter dem von  2004 zurück, als 164 Hektar von den Flammen zerstört wurden.

Das liegt mit Sicherheit an den Brandschutzmaßnahmen, die das Cabildo von Teneriffa von Jahr zu Jahr weiter verbessert hat. Das gut ausgebaute Netz für die Früherkennung von Brandherden hat bewirkt, dass schnell eingegriffen wird und eine Ausbreitung des Feuers verhindert werden kann.

Die größte Waldbrandgefahr herrscht logischerweise wäh­rend der heißen und überwiegend trockenen Sommermonate. Daher laufen die Schutzmaßnahmen auf den Kanaren seit 15. Juni und noch bis 15. Oktober, und die Alarmbereitschaft ist in dieser Zeit besonders hoch. Allerdings sind nicht, wie man annehmen möchte, Juli und August die Gefahrenmonate. Die meisten und folgenschwersten Brände haben sich in der Vergangenheit vielmehr im September ereignet. Der große Brand von 2007, der in den ersten August­tagen wütete, ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Eine Extremwetterlage mit hohen Temperaturen und starkem Wind hatte damals die Ausbreitung der Flammen begünstigt.

Auslöser und Verursacher

Die Analyse der Waldbrände, die sich in den vergangenen acht Jahren auf Teneriffa ereignet haben, bietet wertvolle Informationen über Typologie, Ursachen und Konsequenzen. Deshalb ist Prävention oberstes Gebot. Obwohl sich auf den Kanaren verglichen mit dem spanischen Festland relativ wenige Waldbrände ereignen, sind die Konsequenzen verheerend. Das überaus empfindliche Ökosystem und einmalige Naturschutzgebiete erleiden nicht wiedergutzumachende Schäden.

Viele Brände brechen an den Zufahrtswegen und Forstpisten aus, also an leicht zugänglichen Stellen. Ein eindeutiger Beweis dafür, dass die größte Gefahr für den Wald der Mensch ist, der versehentlich, fahrlässig und leider viel zu oft auch vorsätzlich Brände verursacht.

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