Neue Perspektiven für das Bauwesen


© Moisés Pérez Pérez

Auf der Suche nach Marktnischen und Möglichkeiten

Die Wirtschaftskrise der letzten Jahre hat das Bauwesen, den zweitgrößten Wirtschaftssektor der Kanarischen Inseln, besonders hart getroffen.

Viele Firmen mussten schließen, die Zahl der Arbeitslosen stieg stetig. Doch nun kommt Bewegung in den Sektor, denn neue Ideen bieten neue Perspektiven und Hoffnung für die angeschlagene Branche.

Renovieren statt neu bauen

Aufgrund des Angebotsüberschusses und des weiterhin stagnierenden Immobilienmarktes rät der Verband der Bauunternehmer der Provinz Santa Cruz de Tenerife (Fepeco) den Firmen, nicht auf Neubauten zu warten, sondern sich auf die steigende Nachfrage von Renovierungen und Restaurierungen zu konzentrieren. Óscar Izquierdo, Direktor von Fepeco, gab zu, nur in diesem Bereich gäbe es in den nächsten Monaten und Jahren Arbeit.

Um den Kontakt zwischen interessierten Verwaltungen, Hotels, Restaurants, Handel, Eigentümergemeinschaften, Privatpersonen und Bauunternehmen herzustellen, plant Fepeco die Erstellung eines Verzeichnisses von Firmen, die sich auf Reformen und Renovierungen spezialisieren (Registro de Empresas de Reformas y Rehabilitación, RRR). Das Register bietet den Kunden die Möglichkeit, die am nächsten gelegene Baufirma zu beauftragen und so die Kosten zu senken. Seitens Fepeco wurde darauf hingewiesen, dass nur Mitglieder des Verbandes in das Register aufgenommen und so die qualitativen Anforderungen gesichert und die juristische Sicherheit der Auftraggeber erhöht würden.

Schritt ins Ausland

Des Weiteren bietet sich für die kanarischen Bauunternehmen die Möglichkeit, im Ausland aktiv zu werden.

Schließlich werden jährlich weltweit rund 20.000 Projekte (Güter, Dienstleistungen, Bauvorhaben) über 120 Milliarden Euro von internationalen Organisationen per öffentliche Ausschreibung vergeben. Bei der Europäischen Union handelt es sich um einen der größten Auftraggeber: 80 Milliarden Euro werden jährlich zu 80% nach Regionen und zu 20% nach grundlegenden Sektoren (Wasser, erneuerbare Energien, Umwelt, Infrastrukturen und Transport) aufgeteilt. Auch die Afrikanische Entwicklungsbank finanzierte allein im vergangenen Jahr Projekte im Wert von vier Milliarden Euro.

Trotzdem ist die Zahl der kanarischen Unternehmen, die den Schritt ins Ausland wagen, noch gering. Dabei gibt es bereits einige Erfolgsbeispiele, darunter die Bauunternehmen Fronpeca, TorresCL, Cororasa, das Abbruchunternehmen Excavaciones Kiko und die Architekturbüros Corona y P. Amaral und Cabrera-Febles.

Die kanarischen Handelskammern beider Provinzen unterstützen kleine, mittelständische und große Unternehmen bei der Orientierung ins Ausland, z.B. mit Hilfe der Internet-Plattform  www.africainfomarket.org

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