Droht ein Medikamentenengpass?


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Diesjähriger Etat für die Arzneimittelkosten scheint aufgebraucht

Die Sorgen der kanarischen Apotheker nehmen kein Ende, denn das Gesundheitsressort setzte erneut monatelang die Arzneimittelzahlungen aus. Zwar hat man mittlerweile zu einer Einigung gefunden und einen Zahlungskalender aufgestellt, doch die Apother bezeichnen die gefundene Lösung als „beunruhigend“ und sind „verärgert“.

Die Situation ist dermaßen desaströs, dass sie Schließungen und einen Medikamentenengpass befürchten. Der Regionalregierung raten sie dringend, beim Rettungsfonds für die Regionen (Fondo de Liquidez Autonómica, FLA) eine Hilfszahlung zu beantragen.

Bereits vor einigen Monaten stockten wieder einmal die Zahlungen des Gesundheitsressorts für die von den Apotheken ausgegebenen Medikamente. Anfang Juli schließlich wurden die längst fälligen April-Rechnungen sprichwörtlich in letzter Sekunde beglichen (das Wochenblatt berichtete). Schon damals befürchteten die Apotheker weitere Schwierigkeiten, da der diesjährige Medikamentenetat noch für das letzte Jahr herhalten musste und eine vorzeitige Erschöpfung der Mittel absehbar war. Tatsächlich blieben nach Bezahlung der Mai-Rechnungen die Überweisungen wieder aus.

Am 20. September fanden die Vertreter der beiden Apothekenkammern und des Gesundheitsressorts zu einer Einigung und stellten einen Zahlungskalender für die angehäufte Gesamtschuld von rund 100 Millionen Euro auf. Das Ressort versprach, bis Monatsende die August-Rechnung zu begleichen und überwies am folgenden Tag zehn Millionen Euro, rund 27% des fälligen Betrages. Die Überweisung der Medikamentenkosten von Juni und Juli wurde für den 31. Januar 2013 fest zugesagt. Dieses Versprechen des Gesundheitsressorts soll den Apotheken dazu verhelfen, bei den Banken Kredite aufnehmen zu können.

Da für den Rest des Jahres – September, Oktober, November und Dezember – kein Geld mehr zur Verfügung zu stehen und der diesjährige Etat für die Arzneimittelkosten bereits aufgebraucht zu sein scheint, rieten die Apothekervertreter der Regionalregierung, möglichst bald einen Antrag auf eine Hilfszahlung beim FLA zu stellen.

Als die Kammern ihren Mitgliedern die Beschlüsse vorstellten, reagierten die Apotheker mit „großer Verärgerung“ und „Besorgnis“. Da die eigenen Geldreserven mittlerweile aufgebraucht sind, fürchtet man, die Zwangsvollstreckung oder ein Arbeitsregulierungsverfahren beantragen zu müssen, sprich: in Konkurs zu gehen.

Auch die eigenen Medikamentenlager sind mit der Zeit leer geworden und wegen der Geldknappheit und fremdverschuldeten Säumigkeit kommt es schon mal vor, dass die Kooperative eine Apotheke nicht mehr beliefert.

Einige Apotheker fragen sich auch, was passiert, wenn die Kooperativen, also die Medikamentenlieferanten, keine Bestände mehr haben. Da die Lieferzeit für Arzneimittel auf die Kanarischen Inseln zwei Monate beträgt, könnte es schlimmstenfalls zu einem Engpass kommen.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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