Kanarische Krippenkultur


© EFE

Trotz milder Temperaturen haben sich auch die Ferieninseln zu Weihnachten den Festschmuck angelegt. Die Schaufenster sind dekoriert, die Straßen mit bunten Lichtern geschmückt, und überall entdeckt man Weihnachtsbäume. Für Gäste aus Nordeuropa ist das alles nichts Besonderes. Dafür lohnt es sich umso mehr, einen Blick auf eine kanarische Weihnachtstradition zu werfen, die wir so von zu Hause nicht kennen.

Teneriffa/Gran Canaria  – So wie in Deutschland der Kranz mit vier Kerzen, der Adventskalender und der Christbaum, gehören hierzulande kunstvolle Krippen zum Fest dazu. Die plastische Darstellung der Weihnachtsgeschichte hat in Spanien und auch auf den Kanarischen Inseln große Tradition. Na­türlich steht der Stall von Bethlehem im Mittelpunkt, doch um ihn herum wird oft ein ganzes Dorfleben nachgestellt, wobei meist auch die kanarischen Einflüsse nicht fehlen. Hie und da entdeckt der Betrachter beispielsweise in kanarische Trachten gekleidete Dorfbewohner, die ebenfalls inseltypische handgeflochtene Körbe auf dem Kopf tragen. Der Fantasie sind bei der Gestaltung der Weihnachtskrippen keine Grenzen gesetzt.

In jeder Gemeinde sind jetzt die „Belenes“ zu besichtigen, ob im Rathaus, in der Kirche, in Geschäften oder sogar in privaten Ausstellungen. Jedes dieser Kunstwerke wurde in wochenlanger Arbeit liebevoll von Hand angefertigt. Oft sind es Familien, welche die Tradition ihrer Vorfahren fortsetzen, die einst mit der Ausstellung begannen.

Auf Teneriffa ist die Krippe im Cabildo in Santa Cruz besonders be­rühmt und schon allein durch ihre beeindruckenden Ausmaße sehenswert. Diese von Künstlerhand angefertigte Krippe kann bis 6. Januar täglich von 9.00 bis 15.00 und 16.00 bis 21.30 Uhr besucht werden. Ausnahmen: Am 24. und 31. Dezember ist die Ausstellung nur von 9.00 bis 15.00 Uhr und am 25.12., 1. und 6. Januar von 16.00 bis 21.30 Uhr geöffnet.

In La Orotava wird eine „Krippen-Route“ angeboten. 23 kleine und große Krippen, teils kunstvoll gestaltet, im kanarischen Stil und mit mobilen Elementen können besichtigt werden. Sie sind in Privathäusern, Kirchen und Geschäften ausgestellt. Im Touristeninfobüro beim Auditorio Teobaldo Power gibt es Infomaterial mit Öffnungszeiten und Stadtplan dazu. Auf dem Rathausplatz von La Orotava aufgebaut stellen lebensgroße Figuren das Dorfleben, einen Markt und natürlich den Stall von Bethlehem dar.

In Puerto de la Cruz werden im Rahmen einer Ausstellung in der Casa Ventoso bis 6. Januar Krippen und Dioramen verschiedener Stile und Größen gezeigt. Die Stadt rühmt sich, die mit 600 Quadratmetern größte Krippen-Ausstellung der Kanaren zu haben. Sechs Krippen werden in den Ausstellungsräumen an der Plaza Concejil gezeigt. Glanzstück ist eine Krippe aus Neapel mit handgearbeiteten Figuren. Die Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 13.00 und von 16.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.

Kunstwerk aus Sand

In Las Palmas de Gran Canaria ist die wohl größte Krippe der Kanarischen Inseln zu bewundern. Die Sandkrippe am Strand Las Canteras gehört längst zur Tradition dieser Jahreszeit.

Sechs anerkannte Sandbildhauer aus Spanien, Russland, Italien und Belgien waren einen Monat damit beschäftigt, auf einem dafür abgesperrten Teilstück des Strandes gegenüber der Plaza Torón, die Weihnachtsgeschichte in Sand nachzubilden. Sieben verschiedene Szenen wurden aus Sand geformt und ziehen alle Blicke auf sich. Die Eröffnung der fertigen Sandkrippe für Besichtigungen erfolgte am 5. Dezember durch Bürgermeister Juan José Cardona. Die Sandkrippe kann bis 7. Januar täglich von 9.00 bis 22.00 Uhr besichtigt werden. Am 31. Dezember sowie am 5. Januar sind die Öffnungszeiten 9.00 bis 20.00 Uhr.

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