Kaufkraft der Canarios sank um 995 Euro in den letzten fünf Jahren
Nicht ohne Grund sind die Canarios die unzufriedensten Arbeitnehmer Spaniens: In den letzten fünf Jahren ist die Kaufkraft der Canarios um 995 Euro gesunken.
Zwar hat sich die Lage im ersten Halbjahr 2015 ein wenig verbessert, trotzdem bewerten die Arbeitnehmer der Inseln ihre Zufriedenheit auf einer Zehnpunkteskala mit 4,3.
Und auch wenn die Gehälter im Laufe der letzten zwölf Monate um 1,4 Prozentpunkte gestiegen sind – der größte Anstieg in Spanien – handelt es sich bei den kanarischen Lohnzahlungen weiterhin um die zweitniedrigsten des Landes. Das Durchschnittsgehalt beträgt auf den Inseln 1.397 Euro.
Nicht nur, was die Kaufkraft betrifft, stehen die Canarios am Ende einer traurigen Liste. Auch die Arbeitslosenzahlen brechen Rekorde. Die Hälfte aller Menschen im arbeitsfähigem Alter sind bereits über zwei Jahre arbeitslos, 62 Prozent aller Arbeitsuchenden verfügen über keinerlei Einkommen.
Diese Situation hat natürlich ihre Konsequenzen in allen Lebensbereichen. Weit davon entfernt, dass die Familien monatlich Geld zurücklegen, sieht es so aus, dass ihre Einnahmen kaum bis zum Monatsende reichen.
Die Familien, die sparen können, und zwar knapp 14 Prozent des Einkommens, schaffen das nur, weil sie andere Kosten einschränken. Insbesondere an Versicherungen und Finanzprodukten wird gespart.
Auch stehen die kanarischen Familien an letzter Stelle, wenn es um den Kauf von Nahrungsmitteln geht. Knappe 4.000 Euro gaben die Canarios im letzten Jahr für Lebensmittel aus. Ein Viertel hiervon für Fleisch, Obst, Gemüse und Getreideprodukte, die zu den Grundnahrungsmitteln gehören. Weniger gekauft werden Produkte wie Öl, Süßigkeiten und Alkohol. Das Ziel ist klar: Sparen, sparen, sparen.
Auf der anderen Seite zeigt eine Studie von „Toluna FoodSaver“, dass die kanarischen Familien im Laufe eines Jahres Lebensmittel im Wert von 500 Euro vergeuden. Laut der Umfrage werfen 81 Prozent der Canarios regelmäßig Nahrungsmittel weg. In Zahlen ausgedrückt wären das vierzig Euro pro Familie und Monat.
Ein weiterer Kostenpunkt, der in der Umfrage als die sogenannten „Ameisen-Unkosten“ bezeichnet wird, sind unnötige Telefongespräche, nicht notwendiger Stromverbrauch, übetriebener Kaffee- und Alkoholkonsum oder nicht nötige Benzinkosten. Alles in allem Ausgaben, die schwer kontrollierbar und nicht voraussehbar sind.
In diesem Sinne nehmen beispielweise 60 Prozent aller Canarios ihr Mittagessen nicht von zu Hause mit zu ihrer Arbeitsstelle, sondern geben im Monatsschnitt 257 Euro in Restaurants aus. Die erstaunliche Summe von 5.300 Euro werden pro Kopf und Jahr in Alkohol, Tabak und Kaffee „investiert“.
Diese Kosten bleiben im Alltag meistens unbeachtet, da es sich um „Kleinbeträge“ handelt. In diesem Sinne wird meistens nur auf die größeren Beträge wie Hypothek oder Autoversicherung geachtet.
Auch der alljährliche Schulbeginn bringt die Familien ins Schwitzen. Je nachdem, ob staatliche oder private Schule, liegen die Kosten zwischen 500 und 1.530 Euro.
Der Beginn des Schuljahres macht den kanarischen Eltern alljährlich große Sorgen.
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