Deutsche Journalisten besuchten Schildkrötenkindergarten und waren bei Freilassung am Strand von Cofete dabei
Eine Gruppe deutscher Journalisten so renommierter Medien wie der Süddeutschen Zeitung, der Berliner Zeitung, der Dresdner Morgenpost, der Sächsischen Zeitung und des Deutschlandfunks kamen auf Einladung des Cabildos von Fuerteventura Anfang Juni auf die Insel.
Im Rahmen dieser gemeinsam vom Umwelt- und Tourismusamt zusammengestellten Pressereise lernten sie Fuerteventura von einer eher unbekannten Seite kennen. Während des einwöchigen Pressetrips wurden ihnen sozusagen die alternativen Reize der Lieblingskanareninsel der Deutschen präsentiert, denn das Cabildo ist darum bemüht, den Tourismus mit einem nachhaltigen Umweltmanagement zu kombinieren und Fuerteventura verstärkt auch als Öko-Urlaubsziel zu bewerben.
In diesem Sinne wurde den deutschen Pressefachleuten ausnahmsweise mal nicht die üblichen und längst bekannten Anziehungspunkte der Insel – Strände, Freizeit und Sport – präsentiert, sondern ein eher unübliches Inselerkundungsprogramm geboten. Während sechs Tagen besuchten die Journalisten Naturparks der Insel, staunten über den herrlichen Sternenhimmel, lernten über Ziegenzucht und Käseherstellung und durften aktiv an der Freilassung junger Meeresschildkröten teilhaben.
Im Schildkrötenkindergarten in Morro Jable wurden der deutschen Reisegruppe Einzelheiten über das Programm zur Wiedereinführung der Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta) – auf spanisch tortuga boba – vermittelt. Dieses wurde vor fünf Jahren gestartet, um der vom Aussterben bedrohten Meeresschildkrötenart auf Fuerteventura ein neues Nistgebiet zu schaffen. Es ist dokumentiert, dass Meeresschildkröten dieser Art vor über einem Jahrhundert zur Eiablage nach Fuerteventura kamen. Heute werden dank des Programms zur Wiedereinführung der Art Gelege von den Kapverden nach Fuerteventura gebracht, wo sie am naturbelassenen und von Menschenhand fast unberührten Strand von Cofete im Sand eingegraben werden. Wenn die kleinen Schildkröten schlüpfen, kommen sie in den Kindergarten in Morro Jable, wo sie gehegt und gepflegt werden, bis sie reif und stark genug für ein Leben in Freiheit sind und die Auswilderung – wieder in Cofete – erfolgen kann. Auf diese Weise wurden in den letzten Jahren mehrere Hundert tortugas bobas an der Nordküste von Jandía freigelassen.
Grundlage des Projektes ist die wissenschaftliche Hypothese, dass die Weibchen nach Erreichen der Geschlechtsreife im Alter von etwa 10 Jahren zur Eiablage an den Strand ihrer Geburt zurückkehren werden. Auf diese Weise soll der gefährdeten Art ein neues Habitat für die Fortpflanzung geboten werden.
Die Journalisten der deutschen Medien zeigten sich sowohl im Schildkrötenkindergarten als auch bei der Freilassung in Cofete von dem Projekt gleichermaßen überrascht und begeistert. Die freie Journalistin Brigitte Kramer erklärte, sie sei positiv überrascht, dass es in Europa noch so naturbelassene Strände gibt wie Cofete.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]