In Untersuchungshaft wegen Kindesmissbrauchs


Leiter einer Kinder-Karnevalsgruppe im Verdacht

Ein in der Inselhauptstadt Puerto del Rosario und darüber hinaus bekannter Unternehmer ist des Kindesmissbrauchs angeklagt und in Untersuchungshaft genommen worden.

Der 46-jährige Eduardo P.A., der mehrere Ladengeschäfte geführt hat sowie Mitbegründer des Einzelhandelsverbandes Leon y Castillo und Mitglied der Handelskammer von Fuerteventura ist, widmete sich in seiner Freizeit der Leitung einer Kinder-Karnevalsgruppe, für deren Auftritte er auch die Kostüme entwarf.

Er hatte das Vertrauen der Eltern, denn diese hatten keine Bedenken, zu erlauben, dass ihre Söhne und Töchter zwischen 7 und 12 Jahren mit ihrer Karnevalsgruppe  gelegentlich eine Campingfreizeit auf einer Finca von Eduardo P.A. verbrachten. Der letzte Ausflug dieser Art, den die zwölf Kinder der Gruppe machten, fand in den Sommerferien vom 25. bis 31. August statt.

Impfung gegen Flöhe als Vorwand

Danach erzählte eines der Mädchen seiner Mutter, dass es Schmerzen habe, weil Eduardo es, wenn er es dusche, unten herum immer so doll abschrubben und Seife benutzen würde, die brenne und jucke.

Besorgt setzten sich die Eltern des Mädchens mit den anderen Eltern der Gruppe in Verbindung und es stellte sich heraus, dass mehrere andere Kinder ebenfalls unangemessenen Berührungen ausgesetzt waren. Viele berichteten, der Gruppenleiter habe ihnen gesagt, auf der Finca gäbe es eine Flohplage und er müsse sie „impfen“, damit die Flöhe sie nicht stechen würden. Diesen Vorwand habe er benutzt, um die Kinder dazu zu bringen, ihre Unterwäsche auszuziehen. Eine Achtjährige soll ihrer Mutter berichtet haben, das Eduardo P.A. die Kinder dann gebadet, ihre Geschlechtsteile angefasst und seinen Finger in den Po gesteckt habe.

Den Kindern war gedroht worden, nichts von diesen Vorkommnissen zu berichten. Die Allerkleinsten soll der mutmaßliche Täter nicht missbraucht haben, heißt es, „weil sie sich verplappern würden“.

Als Eduardo P.A. dem Untersuchungsrichter vorgeführt wurde, hatten sich um die 50 Verwandte der betroffenen Kinder vor dem Gerichtsgebäude eingefunden und beschimpften den Beschuldigten, als er von einer Polizeieskorte hineingebracht wurde. Die Polizei hatte Mühe, die Menge in ihrer Wut im Zaum zu halten. Ein Vater rief: „ Lasst mich hinein. Ich will ihm ins Gesicht sehen. Und dann braucht es keine Verhandlung mehr. Ich bringe ihn um, weil er meinen Kindern das angetan hat. Mir ist egal, dass mein Leben dann zerstört ist.“ Auch die anderen Eltern und Familienmitglieder waren aufgewühlt und teilweise aggressiv.

Der Richter ordnete, auch zum Schutz des Beschuldigten, Untersuchungshaft an und dieser wurde in das Gefängnis Tahíche auf der Nachbarinsel Lanzarote gebracht.

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