Mit seiner Freundin verbrachte er ein paar Tage bei deren Eltern in Teror
Formel 1-Weltmeister Fernando Alonso und seine Freundin Raquel del Rosario, Sängerin der spanischen Pop-Rock-Gruppe El sueño de Morfeo sind ein begehrtes Motiv der Boulevardmagazine. Doch bei ihrem Blitzbesuch auf der Insel Gran Canaria gönnte das berühmte Paar den Pressefotografen keine Chance. Gelegenheit ein Foto ihres Idols zu schießen hatten lediglich die Gäste des Restaurants El Asador de Yolanda gegenüber dem Parador in Tejeda, die zufällig am 28. Dezember dort speisten.
Dieses Lokal suchten sich Fernando Alonso und seine Freundin aus, um zusammen mit deren Geschwistern zu Mittag zu essen.
Raquel del Rosario stammt aus Teror auf Gran Canaria und war gekommen, um wenigstens einige Tage zur Weihnachtszeit ihre Eltern und Geschwister in der Heimat zu besuchen und ihrem Freund ihre Heimatinsel zu zeigen. „Wir wissen, dass die beiden einen vollen Terminkalender haben und es hat uns deshalb besonders gefreut, dass sie während der Festtage die Zeit für einen Besuch bei uns gefunden haben“, sagte ein Elternteil der Presse.
Die Nachricht, dass Fernando Alonso in Teror gesichtet wurde, verbreitete sich auf Gran Canaria wie ein Lauffeuer. Allerdings taten viele die Sensation als Scherz ab, denn der 28. Dezember ist in Spanien bekanntlich was für die Deutschen der 1. April.
Doch dieses Mal handelte es sich tatsächlich nicht um einen Aprilscherz im Dezember, denn Fernando Alonso verbrachte wirklich zwei Tage auf der Kanareninsel. Zwar war er so schnell und heimlich wieder weg wie er gekommen war, doch im Restaurant El Asador de Yolanda hinterließ er einen tiefen Eindruck. „Er wirkte sehr bescheiden und fast beschämt wegen des ganzen Trubels“, berichtet der Chefkoch Luis Rodríguez, der stolz das Alonso-Autogramm auf seiner Kochmütze zur Schau trägt. Die berühmten Gäste hätten sogar ganze 20 Minuten geduldig auf einen Tisch gewartet und seien in ihrer Zurückhaltung von vielen Gästen erst gar nicht erkannt worden. Erst als die Kellnerin erstaunt rief „das ist doch Fernando Alonso!“ sei man auf den Star aufmerksam geworden. „Bitte sagt nicht meinen Vor- und Nachnamen, wir möchten in Ruhe essen“, bat Alonso das Personal. Nach dem Essen wolle er dann gerne Autogramme geben und für Fotos zur Verfügung stehen. Geduldig erfüllte er dann auch die Wünsche der Fans und ließ sich unzählige Male ablichten. Ein junger Gast nahm als Andenken die Cola-Dose mit nach Hause, aus der Fernando getrunken hatte. Denn, so berichtete das Personal, der Weltmeister war der einzige in der Runde, der keinen Wein trank.
Mittlerweile hatte sich vor Raquels Elternhaus in Teror schon eine ganze Horde Reporter versammelt, die gespannt auf die Rückkehr des berühmten Paares warteten. Vergeblich, denn die Großmutter von Raquel teilte am Spätnachmittag mit, Alonso und ihre Enkeltochter werden die Nacht außer Haus verbringen, bevor sie die Insel am darauffolgenden Tag wieder verlassen werden. Aus Silvester auf Gran Canaria wurde also nichts.
Die Schattenseite des Erfolgs
Seit Fernando Alonso am 25. September 2005 in Brasilien Formel 1-Weltmeister wurde, ist in seinem Leben nichts mehr wie es war. Der Erfolg hat seinen Preis, diese teilweise bittere Erfahrung musste auch der junge Asturier machen. In seiner Heimatstadt Oviedo kann er sich nur noch selten blicken lassen. Reporter verfolgen ihn auf Schritt und Tritt und lauern vor seinem Elternhaus. Es hat sogar schon einen Platz auf den Plänen touristischer Stadtrundfahrten. „Das Ganze gefällt mir nicht“, gibt Alonso zu. „Ich verstehe nicht, dass sie mich verfolgen, wenn ich meine Schwester zum Krankenhaus begleite oder zum Essen ausgehe. Das ist einfach zuviel und es macht es mir unmöglich, so viel Zeit in Oviedo bei meiner Familie zu verbringen, wie ich gerne möchte“, bedauert der jüngste F 1-Weltmeister aller Zeiten. Das Alonso-Phänomen – oder auf Spanisch die Alonsomanía – scheint durch nichts mehr zu stoppen zu sein. In einer lokalen Zeitung Oviedos war sogar eine Immobilienanzeige zu lesen: „Verkaufe Wohnung, Gebiet Alonso“.
Der Sportler gibt sich geschlagen und verbringt die meiste Zeit des Jahres in seiner zweiten Wahlheimat Oxford, in der Nähe der Renault-Werkstätten in Enstone. Sein Leben hat sich verändert, wahrscheinlich für immer. Kürzlich versuchte er, sich unerkannt im Bernabeu-Stadion in Madrid ein Fußballspiel seines Lieblingsclubs, des Real Madrid, anzuschauen. Er hatte sich anders frisiert und trug unscheinbare Kleidung, um in der Menge unterzugehen und er schaffte es nur knapp nicht. Der Erfolg hat für ihn so alltägliche Dinge wie in einer Bar einen Kaffee zu trinken, in einem Restaurant zu essen oder am Kiosk die Zeitung zu kaufen unmöglich gemacht.
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