Während der Frühstückspause eines Beamten übernahm, des Wartens müde, kurzerhand ein Bürger dessen Arbeit
Erst durch das Eingreifen der Polizei konnte am 6. Oktober am Schalter für Bürgerbetreuung des Rathauses von Las Palmas de Gran Canaria ein Mann davon abgebracht werden, die Arbeit des einzigen Beamten durchzuführen, der diesen Posten normalerweise betreut.
Dieser war, wie jeden Tag, zu seiner berechtigten Frühstückspause gegangen und hatte, ebenfalls wie jeden Tag, einen unbesetzten Schalter hinterlassen. Denn wegen akuten Personalmangels gibt es für die Bügerbetreuung des Rathauses, die täglich rund 1.400 Anfragen bearbeitet, derzeit eben nur einen Beamten – obwohl zwei vorgesehen sind – und wenn der zur Frühstückspause geht, bleibt der Schalter einfach unbesetzt.
Die Bürger, an derartige außerordentliche Wartezeiten inzwischen gewöhnt, warteten auch an jenem Tag mehr oder minder geduldig auf die Rückkehr des Beamten. Alle, bis auf einen, denn ein Einwohner hatte das Warten schlichtweg satt, setzte sich an den Schalter und bediente die wartenden Bürger. Das setzte er solange fort, bis andere Beamte dieses Vorgehen bemerkten und versuchten, ihn davon abzubringen. Doch erst als die Polizei kam, gelang es ihnen, den „Beamtenvertreter“ zum Verlassen seines Postens zu bewegen.
Eduardo Gómez, Vorsitzender des Betriebrates von Las Palmas’ Rathaus, gab später das „Chaos“ zu, das aufgrund des akuten Personalmangels derzeit herrscht. Der Betriebsrat versprach nun, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen und eine Qualitäts-Bürgerbetreuung zu organisieren.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]