Erschreckend hohe Arbeitslosigkeit auf La Palma


Gewerkschaften warnen, dass die Situation schon in wenigen Monaten „unhaltbar“ werden kann

300 Personen auf einen Schlag haben sich im Februar auf La Palma arbeitslos gemeldet. Damit ist die ohnehin schon besorgniserregend hohe Anzahl an Arbeitslosen auf 8.768 Personen angestiegen, was 25% der erwerbsfähigen Bevölkerung der Insel bedeutet.

Sollte sich die Arbeitslosensituation in diesem Rhythmus weiterentwickeln, könnte bereits im Juni dieses Jahres die 10.000 Arbeitslosen-Grenze überschritten werden, warnen die Gewerkschaften nun. Damit würde die Lage für die Wirtschaftskapazität der Insel „unhaltbar“ werden.

Bei einer Pressekonferenz am 5. März in Santa Cruz de La Palma bezeichneten Vertreter der Gewerkschaften UGT, CCOO, Sepca und Intersindical Canaria die Situation als „alarmierend“. Wenn nichts geschehe werden im Juni 33% der erwerbsfähigen Bevölkerung arbeitslos sein. „Wir können nicht von der arbeitenden Bevölkerungsgruppe erwarten, dass sie weiter die ganze Last dieser Krisenlage allein trägt“, meinte UGT-Sprecher Antonio Martel.

Der Großteil der Arbeitslosen auf La Palma ist zwischen 30 und 40 Jahre alt, verfügt über mittleren Bildungsstand und hat Familie. Die Gewerkschaften fordern nun von den Behörden, dass sie sich mehr für die Schaffung von Arbeitsplätzen einsetzen, und zwar zusätzlich zu den Aktionen, die von Regional- und Zentralregierung ohnehin schon angeordnet wurden. Dafür müsse unter anderem die Landwirtschaft und der Dienstleistungssektor verstärkt unterstützt werden.

Nach einem Bericht der Cáritas, der auf September 2008 datiert ist, leben 21.700 Menschen auf La Palma unterhalb der Armutsgrenze. Diese Anzahl werde in diesem Monat noch erheblich ansteigen, befürchten die Gewerkschaften.

Es wird geschätzt, dass ab März weitere 2.083 Palmeros  kein Anrecht mehr auf finanzielle Unterstützung vom Staat haben werden. 1.389 davon müssen eine Familie ernähren.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]

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