Keine Schiffsankünfte in Sicht
Am 12. Februar wurde der neue Kreuzfahrthafen von Tazacorte eingeweiht. Kanarenpräsident Paulino Rivero, Inselpräsident Anselmo Pestana und Bürgermeisterin Carmen Acosta machten gute Miene zum bösen Spiel, schließlich kostete das Projekt die europäischen (75%) und die kanarischen (25%) Steuerzahler knapp 50 Millionen Euro, ohne dass bisher Schiffsankünfte ausgehandelt werden konnten.
Am Tage der Eröffnung erstreckte sich vor dem Auge des Betrachters ein 26.650 Quadratmeter großer – leerer – Platz für Busse und Taxen, um die erhofften Kreuzfahrtpassagiere abzuholen, die der stark von Arbeitslosigkeit betroffenen Gemeinde Tazacorte die Wende bringen sollen. Die Fischereimole ist erweitert, und eine Mole für Kreuzfahrtschiffe und Fähren ist gebaut worden, die aus Kostengründen zwar nicht die einst geplante Länge von 347 m aufweist, aber immerhin 150 m erreicht. Allein Regionalpräsident Paulino Rivero wirkt locker bei der Einweihung und hebt die enorme Bedeutung dieses Bauwerkes für Tazacorte, La Palma und die Kanaren überhaupt hervor. Trotz Krise und dank der unternommenen Anstrengungen werde es nun in Tazacorte und Umgebung bergauf gehen.
Die Einschätzung von Bürgermeisterin Carmen Acosta wirkte realistischer. Acosta erklärte trocken, „diese Infrastruktur alleine ist sinnlos“. Inselpräsident Anselmo Pestana vermied gar, direkt über den Hafen zu sprechen.
Tatsächlich konnte bislang – trotz aller Bemühungen der kanarischen Hafendirektion – kein Kreuzfahrtanbieter oder Fährunternehmen zum Besuch des Hafens von Tazacorte bewegt werden.
Von einer Tageszeitung befragt, erklärte ein Bürger, der sich der Veranstaltung genähert hatte, nur sarkastisch, wie gut sich der neue Hafenplatz für Konzerte, Spaziergänge und Veranstaltungen der „Bajada de la Virgen“ eigne.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]